Die Aussagen von SFV-Generalsekretär Alex Miescher («Wollen wir Doppelbürger?») sorgen bei Granit Xhaka für Irritationen. Im Interview mit Keystone-SDA sagt der Arsenal-Star, dass Mieschers Aussagen «künftige und aktuelle Doppelbürger wie mich enttäuscht» hätten.
«Das Interview machte bei den Nationalspielern schnell einmal die Runde. Noch während der WM und nach meiner Doppeladler-Geste kam Alex auf uns zu und versicherte, dass er alles unternehmen werde, um uns zu schützen – und dann kommen drei Tage nach unserem Ausscheiden solche Aussagen von ihm», sagt Xhaka und ärgert sich: «Ich höre aus seinen Zeilen heraus, dass er Doppelbürgern nicht zutraut, für die Schweiz an die Grenzen zu gehen. Das geht direkt an die Adresse von mir und ein paar anderen mit zwei Nationalitäten. Es klingt für mich wie gesagt so, als ob ich und meine Kollegen im Schweizer Dress nicht ans Limit gehen würden. Kurz nachdem wir in Russland eine bittere Niederlage kassiert haben, macht man so etwas einfach nicht.»
Xhaka stellt klar: «Wir sind alle Schweizer und geben alles für die Schweizer Nati – jeder von uns –, weil wir alle wissen und dankbar sind, für das, was unsere Schweiz für uns und unsere Familien getan hat. Meine Familienwurzeln liegen im Kosovo – wie sie für Breel Embolo in Kamerun, Manuel Akanji in Nigeria und Ricardo Rodriguez in Chile und in Spanien sind. Die Schweizer Nationalmannschaft besteht heute ohnehin aus 50 bis 60 Prozent Doppelbürgern oder Secondos. Sogar unser Chef (Vladimir Petkovic) ist Doppelbürger und gibt Blut und Schweiss für die Nationalmannschaft. Mit diesem unnötigen Vorstoss hat Alex Miescher viel Stirnrunzeln hervorgerufen, aber auch viele enttäuscht. Ich denke aber, Alex hat seine Steinzeit-Kommentare, die auf die Schweizer Doppelbürger zielten, sicherlich hinterfragt.»
Ob es nun zur einer nachhaltigen Beeinträchtigung des Spirits in der Nati kommen werde, fragt Keystone-SDA. Xhakas Antwort: «Ach, überhaupt nicht. Solchen Unsinn gibt es ab und zu. Wir haben uns nun auf eine EM vorzubereiten und Wichtigeres zu tun. Fussball wird auf dem Rasen gespielt, und wir haben ein Team, das 2020 richtig Gas geben muss.» (red)
Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.
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- Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.
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