«Outrageous», sei das, was Cody Gakpo (23) in dieser Saison zeige, sagt Wouter Burger (21). «Unerhört gut!» Die Zahlen sprächen für sich, so der FCB-Holländer. 18 Tore und 18 Assists hat die WM-Entdeckung in dieser Saison für Eindhoven schon gebucht. Nun legt der 23-Jährige in Katar nach: Drei Treffer in den ersten vier Spielen.
«Das zeigt, dass ihm das Toreschiessen leicht fällt und er für jeden Grossklub in Europa ein interessanter Spieler ist», sagt Burger. Gakpo ist der einzige echte WM-Shootingstar – alle anderen Schlüsselspieler des Turniers waren schon zuvor auf der Weltbühne der grossen Ligen daheim.
Gakpo hingegen hat in seiner Karriere bisher erst sieben Minuten Champions League auf dem Konto. Und das ist auch schon vier Jahre her.
Als Junior in Holland schon auffällig
Burger hat als Feyenoord-Junior oft gegen Gakpo gespielt. Und er war schon damals überzeugt, dass er für Höheres berufen sei: «Ich dachte damals schon, was für ein unglaublicher Spieler Cody werden wird. Er ist torgefährlich, hat gute Läufe, ist schnell, technisch beschlagen.» Und polyvalent.
Im Klub spielt er auf der Seite. An der WM spielt Gakpo zentral oder als klassischer Stürmer. «Es ist das erste Mal, dass ich ihn auf dieser zentralen Position auflaufen sehe», sagt Burger, «weil Holland kein 4-3-3 spielt und es deshalb keinen linken Flügel gibt. Dort ist er für gewöhnlich zuhause.»
Von seiner gewohnten Flügelposition kennt ihn auch der FCZ besser, als ihm lieb ist. Im Oktober fertigt Eindhoven die Zürcher in der Europa League 5:0 und 5:1 ab. Im Letzigrund knipst Gakpo doppelt, spielt die FCZ-Abwehr schwindlig.
FCZ-Kamberi über Gakpo als Gegenspieler
Sein direkter Gegenspieler Lindrit Kamberi erinnert sich: «Er hat alles, was den modernen Fussballer auszeichnet. Die Schnelligkeit, die Athletik. Es war schwierig, gegen ihn zu spielen. Aber man lernt viel aus solchen Begegnungen.» Tatsächlich ist Kamberi im Rückspiel der beste FCZ-Verteidiger, Gakpo erzielt in diesem Spiel kein Tor.
Vor zwei Monaten gegen Zürich. Nun am Freitag im WM-Viertelfinal gegen Argentinien. Kamberi: «Es überrascht mich nicht, dass er auch an der WM derart auffällt. PSV ist zwar nicht die ganz grosse Weltadresse, aber er ist schon in seinem jungen Alter Captain. Das zeigt das grosse Vertrauen, das der Trainer zu ihm hat.»
Aber womöglich spielt der Holland-Star gar nicht mehr für PSV. Gakpo wird von halb Europa gejagt. Nach diesen WM-Auftritten ist ein Abgang für viele Millionen schon im Winter wahrscheinlich.