Zuerst wird am Donnerstagabend in Sofia Liverpool-Spieler Xherdan Shaqiri als Torschütze gefeiert. Zu Recht, finden die meisten. Mit einem Tunnelpass zwischen den Beinen eines Gegners spielt der Zauberzwerg Remo Freuler frei, der gibt sofort zurück. Shaqiri erwischt dann aus unmöglichem Winkel Bulgaren-Goalie Iliev. Der Ball kullert über die Linie.
Aber, die grosse Frage: Ist er schon mit ganzem Umfang hinter der Torlinie? Steven Zuber kommt angerauscht und stochert die Kugel definitiv ins Tor. Wenig darauf gibt die Uefa Zuber (und nicht Shaqiri) als Torschützen bekannt.
«Die ganze Arbeit gehört Remo und Shaq»
Wie hat Zuber die Szene gesehen? An einer Medienkonferenz in St. Gallen, wo die Nati am Sonntag gegen Litauen ihr zweites WM-Qualifikationsspiel in Angriff nimmt, sagt der Frankfurt-Söldner am Tag nach dem Bulgaren-Spiel: «Das war schon ein wenig kurios. Ich habe den Ball zuerst auch ein bisschen hinter der Linie gesehen, habe dann einfach nochmals draufgehauen. Ich habe gelesen, dass die Uefa mir das Tor gegeben hat – cool, wenn mein Name da steht.»
Doch Zuber gibt die Blumen gleich weiter: «Die ganze Arbeit gehört Remo und Shaq. Sie haben das Tor sehr gut herausgespielt.»
Bücher und Telefon statt Besuch
BLICK will wissen, was sich bei der Nati in Corona-Zeiten in Sachen Freizeitbeschäftigung im Hotel alles geändert hat. Zuber: «Der grösste Unterschied ist, dass wir keine Besucher empfangen dürfen. Viele Spieler, die wieder mal in der Schweiz sind, würden gerne mit ihren Freunden einen Kaffee trinken. Jetzt ist alles anders. Beim Essen haben wir Abstand. Dafür sprechen wir nach dem Essen länger, denn sonst bist du immer alleine im Zimmer.» Was macht er dort? «Ich telefoniere viel. Oder lese mal etwas.»