Den Stein ins Rollen gebracht haben unter anderem Tweets von «Albanian Soccer». Die Schweiz wird dort eiskalt als Albaniens B-Team verkauft. Valon Behrami nach dem 1:1 gegen Brasilien überschwänglich gratuliert: «Wie konnte Behrami Neymar im Alleingang stoppen? Die Antwort: Albanisches Blut und albanisches Essen. Und er ist der erste albanische Spieler, der an vier Weltmeisterschaften spielt. Auch wenn er für die Schweiz aufläuft – er ist Albaner. Die Schweiz ist dank den albanischen Spielern das, was sie ist.»
Heftig wirds im Hinblick auf das Serbien-Spiel: «Lasst uns diese Serben lehren, dass verlieren ganz einfach in ihrer DNA liegt!» Kleine Geschichtskunde: Die Serben mussten sich 1389 nach einer Schlacht auf dem sogenannten Amselfeld den osmanischen Sultanen unterwerfen. Diese setzten unter anderem Albaner als Wesire ein, welche die kleingehaltenen Serben erniedrigten. Und weil das Amselfeld im heutigen Kosovo liegt, ist es den Serben (und den befreundeten Russen) nicht möglich, den Kosovo als unabhängige Republik anzuerkennen, so wie das beispielsweise die Schweiz macht. Serbien betrachtet den Kosovo nach wie vor als eigene autonome Provinz. Dieser Konflikt schwelt also weiter.
Wie, das zeigte das EM-Qualispiel in Belgrad zwischen Serbien und Albanien von 2014, als eine Drohne mit einer Fahne von Grossalbanien über das Spielfeld flog, die vom Serben Stefan Mitrovic runtergeholt wurde, worauf er von den Albanern mit Basels Taulant Xhaka zuvorderst, dem Bruders unseres Granit, attackiert wurde, um ihm die Fahne abzunehmen. Das Spiel musste in Folge der Tumulte und des Platzsturms von serbischen Hooligans abgebrochen werden und wurde 3:0 forfait für Albanien gewertet.
Nun sollen die Schweizer Albaner angekündigt haben, mit Kosovo-Flaggen auf den Schuhen spielen zu wollen, und dass sie das Land bezwingen wollen, gegen welches sie Krieg hatten. Milivojevic hat dafür nur ein Lächeln übrig: «Für mich ist das alles belustigend. Ein Witz. Aleksandar Mitrovic hat es richtig gesagt: Wenn sie so grosse Patrioten sind, warum spielen sie nicht für dieses Land? Sie versuchen, uns auf alle möglichen Arten zu provozieren. Aber wir werden nicht auf diese Ebene hinabsteigen. Wir wären sehr naiv, wenn wir ihnen erlauben würden, uns aus der Ruhe zu bringen.»
Und weiter: «Wir müssen die Schweizer als Gegner respektieren, nicht mehr und nicht weniger. Sie haben Qualität, sind ein gutes Team und haben Spieler, die in Top-Klubs spielen. Sie waren phänomenal in der Qualifikation und ich habe nicht erwartet, dass sie in der Lage sind, Brasilien einen Punkt abzunehmen. Das war eine grosse Sache. Ich denke, dass es ein Spitzenspiel sein wird. Wir spielen auf Sieg, weil das uns in die nächste Runde bringt.»
Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.
- Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
- Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
- Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.
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