Marco Reus erregte einst Aufsehen, als er ein Selfie von sich aus dem Flugzeug postete. Vor sich platziert: eine Dose mit Snus.
Snus? Das ist rauchfreier Tabak, dessen Nikotin über die Mundschleimhaut in den Körper gelangt. Verkauft wird er in Dosen, die meist Beutelchen enthalten. England-Profi Jamie Vardy führt sie sich zu, Real-Star Karim Benzema – und viele Profisportler mehr. Im Eishocky oder dem American Football ist der Konsum besonders verbreitet.
Erfunden haben’s... nicht die Schweizer – sondern die Schweden. 1822 brachte es der Tabakunternehmer Jacob Fredrik Ljunglöf erstmals auf den Markt. Und bis heute konsumieren elf Prozent der Schweden den Tabak.
Snus entfaltet vordergründig dieselbe Wirkung wie Zigaretten: Es hilft, ruhiger zu werden, konzentrierter. Und das mit dreifacher Wirkung des Glimmstängels.
Snus als Stimulans, als Dopingmittel gar? Der deutsche Dopingexperte Fritz Sörgel sagte im NDR: «Es ist natürlich ein Mittel, mit dem man sich einen Vorteil verschafft gegenüber dem, der es nicht einnimmt.»
Und das Magazin «11Freunde» zitierte zuletzt einen Snus-Händler, der von Erfahrungen der kickenden Profis berichtete. Er sagt: «Wir haben es mit mehreren Spielern ausprobiert. Du chillst halt extrem, es hat richtig geballert.»
Die Welt-Anti-Dopingagentur führt Snus auf der Beobachtungsliste. Verboten ist es noch nicht. Ungesund laut Ärzten allerdings alleweil. Wer regelmässig Snus konsumiert, hat laut Ärzten einen höheren Blutdruck und ein erhöhtes Riskiko für Herz-Kreislauf-Erkrakungen. Und ein Sprecher des Bundesamts für Gesundhei richtete der «NZZ» aus: «Der Konsum von Snus kann Krebs des Verdauungstrakts hervorrufen.» Und von Medizinern wurde Snus auch schon als ähnlich verhängnisvoll geschildert wie Heroin.
Marco Reus wollte sich in deutschen Medien nicht zum Thema Snus äussern. (mis)