Nati-Coach Petkovic ist gewarnt
Färöer-Kicker sind Job-Killer!

Einen Teil der Geschichte der Färöer kennt unser Nati-Coach Vladimir Petkovic. Aber nicht die ganze.
Publiziert: 11.11.2016 um 09:52 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:32 Uhr
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Toschütze Nielsen und Goalie Knudsen freuen sich über den historischen Sieg über die Österreicher.
Foto: pixathlon
Max Kern

Ende August 1990 im Wiener Prater-Stadion. Vor dem Freundschafts-Länderspiel gegen die Schweiz wird Österreichs Nati-Coach Josef Hickersberger gefragt, was er sich für das letzte Vor­bereitungsspiel vor der bevorstehenden EM-Qualifikation vorgenommen habe. Hickersberger schmunzelt und sagt: «Hören’S mal, das letzte Vorbereitungsspiel haben wir doch gegen die Färöer…» Gelächter im Saal.

Die Färöer, zwei Jahre zuvor von der Fifa als Mitglied auf­genommen, galten als Zwerg schlechthin. Hätte es schon eine Fifa-Rangliste gegeben (sie wurde erst 1993 eingeführt), die Amateur-Kicker von den Schafs-Inseln wären bei ihrem ersten EM-Qualifikationsspiel gegen die Österreicher etwa die Nummer 200 gewesen.

Und dann kommt das erste Wettbewerbs-Spiel der Färöer. Im schwedischen Landskrona. Weil die 49'469 Färöer zu Hause damals noch kein wettbewerbstaugliches Feld haben.

Die Kicker mit Mützen-­Goalie Jens Martin Knudsen sorgen für eine Welt-Sensation: Der turmhohe Favorit Österreich mit den Stars Toni Polster, Andy Herzog und dem späteren St.-Gallen-Trainer Heinz Peischl blamieren sich mit 0:1.

«Färöer-Pepi» entlassen

Und Coach Josef Hickersberger wird umgehend gefeuert. Und trägt seither in Österreich den nicht schmeichelhaften Übernamen «Färöer-Pepi».

Die Schafs-Kicker haben noch einen zweiten grossen Trainer auf dem Gewissen: Claudio Ranieri. Der Italiener übernimmt im Sommer 2014 die Griechen. Nach nur einem Punkt in drei EM-Qualifikationsspielen steht am 14. November vor zwei Jahren in Piräus das Spiel gegen die Färöer an. Griechenland taucht im Hafen von Athen mit 0:1. Ranieri, der darauf in der Saison 2015/16 mit Leicester City überraschend englischer Meister wird, ist ­seinen Job auf der Stelle los.

Petkovic kennt beide Trainer-Schicksale. Nur das Detail mit Hickersbergers Überheblichkeit war ihm noch fremd. Ihm wird der gleiche Fehler nicht passieren: «Die Färöer ­haben schon vier Punkte, dieser Gegner ist nicht einfach.»

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