Danijel Subasic ist aufgewühlt, als er in dieser Woche zur Presse spricht. Drei Penaltys hielt er gegen die Dänen. Paraden, die den Vorstoss der Kroaten in den WM-Viertelfinal möglich machten.
Subasic muss allerdings nicht nur über seine sportlichen Taten sprechen, sondern auch über einen toten Freund, dessen Konterfei auf ein Trikot gedruckt ist. Subasic trägt es unter seinem Goaliedress. Hrvoje Custic ist drauf zu sehen, ein ehemaliger Mitspieler von Subasic. 2008 verunglückte er tödlich, als er um einen Abstoss von Subasic kämpfte und mit dem Kopf gegen eine Betonmauer prallte.
Noch heute denkt Subasic dran. Vor den Medien ringt er mit den Worten, weint. Und er wird von seinem Nationalmannschaftskollegen Domagoj Vida getröstet.
Aufwühlende Tage liegen hinter den beiden – aufregende kommen auf sie zu. Kroatien steht im zweiten WM-Halbfinal seiner Geschichte – wieder nach zähem Ringen, wieder nach einem Penaltyschiessen. Wieder ist Subasic ein Held. Angeschlagen geht er in die Verlängerung, offenbar erlitt er eine Zerrung.
Er beisst sich durch – und hält den ersten Penalty. Fedor Smolow heisst der Schütze, der’s Subasic allerdings auch nicht ausgesprochen schwer macht.
Von den Kroaten verschiesst einzig Kovacic. Der Rest bleibt cool. Vor allem Ivan Rakitic, der schweizerisch-kroatische Doppelbürger. Er verwertet eiskalt. Und darf nun am Mittwoch gegen England Anlauf nehmen, sich und sein Team zum WM-Finalisten machen. Danach sagt er: «Unglaublich! Wir wollen weiter Geschichte schreiben. Ich denke, unsere jetzige Generation hats verdient.» Eine Generation mit Weltklasse-Kickern.
Feurige Russen
Viel allerdings fehlt den Russen nicht. Und das liegt nicht zuletzt an Stanislaw Tschertschessow, dem glühenden Einpeitscher der «Sbornaja». Sie tut, was sie im ganzen Turnier tut: Mit eiserner Disziplin verteidigt sie ihr Tor,
lauert auf Gegenstösse – und rennt. Auch dieses Mal einige Kilometer mehr als der Gegner.
Tschertschessow heizt auch den Fans ein, unablässig. Denis Tscherischew macht die Anfeuerungsrufe überflüssig, zumindest vorübergehend: Ein Schuss des Profis vom spanischen Klub Villarreal schlägt im linken hohen Eck ein – unerreichbar für Subasic.
Dessen Kroaten führen wie gegen fast jeden Gegner die feinere Klinge. Und nutzen einen der raren Momente, in denen ihnen die Russen Räume gewähren. Mandzukic zieht über links zum Tor und hebt den Ball auf den Kopf des Hoffenheimer-Stürmers Andrej Kramaric. Ausgleich.
Tschertschessow schnaubt unter dem breiten Schnäuzer. Und das noch mehr, nachdem Vida in der Verlängerung eine Ecke von Luka Modric eingenickt hat. Wäre Mandzukic nach einer Ecke nicht nachlässig und würde Fernandes nicht zum 2:2 einköpfeln – den Kroaten bliebe das Penaltyschiessen erspart.
Immerhin wird Subasic so wieder zum Helden.
Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.
- Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
- Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
- Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.
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