Daran muss sich Deutschland erst einmal gewöhnen. Erstmals in der WM-Historie übersteht «Die Mannschaft» die Gruppenphase nicht. Und nicht nur das: Rund um den ganzen Globus wird der stolze (Noch-)Weltmeister durch den Kakao gezogen. Peinlich, blamabel, Schmach, Debakel, Krach, Drama, … Die Liste von Wörtern, welche durch die Medien geistern, ist ellenlang.
Im Kreuzfeuer der Kritik steht vor allem einer: Mesut Özil (29). Er sei kein Spielmacher, er wähle sich seine guten Spiele aus, er mache nur Probleme. Die Anschuldigungen sind hart. Tatsächlich zeigt Özil eine richtig schwache Partie gegen Südkorea.
Nach dem Out wird Özil auf dem Weg in die Katakomben von aufgebrachten Fans beschimpft, wie der englische «Mirror» berichtet. Das lässt der Arsenal-Star nicht auf sich sitzen, will diskutieren. Er dreht sich um, gestikuliert wie wild und ruft den Fans etwas entgegen. Torwarttrainer Köpke und ein Bodyguard gehen dazwischen.
Özil wird von vielen deutschen Fans als Sündenbock hingestellt. Dabei spielt natürlich auch der ganze Wirbel ums Erdogan-Foto mit. Er und Teamkollege Ilkay Gündogan posierten im Mai mit dem höchst umstrittenen türkischen Präsidenten. «Das ist geschmacklose Wahlkampfhilfe» oder «der Präsident eines deutschen Nationalspielers sitzt in Berlin, nicht in Ankara» waren nur zwei von tausenden Reaktionen.
Die Affäre zog sich über Wochen hinweg. Der Deutsche Fussball-Bund um Präsident Reinhard Grindel, der Staff mit Teammanager Oliver Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw, die Mannschaft selbst – sie alle sind nun schon seit über eineinhalb Monaten immer wieder konfrontiert worden. Wurde die ganze Situation unterschätzt?
Gemäss «Sportbild» hat Goalie Manuel Neuer schon vor dem Peinlich-Aus gesagt, das «Erdogate» habe «ein bisschen gestört» und sei «sogar belastend» gewesen.
Neben Özil prasselt auch Kritik auf Bundestrainer Löw ein. Sie begann schon bei der Kader-Nomination. Die Nicht-Berücksichtigung von Leroy Sané ging um die Welt. Oder am Mittwoch gegen Südkorea, als plötzlich wieder Khedira und Özil in der Startelf standen, obwohl sie bei der Auftaktpleite gegen Mexiko (0:1) schon schlecht spielten.
Löw ist nun gefordert. Wie seine Zukunft aussieht, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Tritt er zurück? Macht er weiter? Darf er weitermachen? Wie die «Bild» berichtet, fällt am Donnerstag noch keine Entscheidung. Eins ist aber klar: Deutschland steht am Scheideweg. Die stolze Fussball-Nation soll irgendwie wieder auf die Beine kommen.
Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.
- Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
- Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
- Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.
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