Im Gegensatz zur DFB-Elf plant die Nati beim WM-Start gegen Kamerun keine Protestaktion, nachdem die Fifa das Tragen der One-Love-Binde verboten hat. «Ich glaube nicht, dass wir als Schweiz etwas machen müssen», sagt Captain Granit Xhaka. «Wir akzeptieren, was entschieden wurde – that’s it! Wir konzentrieren uns auf den Fussball.» Und weiter: «Wir sind nicht hier, um jemanden zu belehren.»
Xhaka hätte die Binde gerne getragen, sagt SFV-Mediendirektor Adrian Arnold, der die erste Frage zu diesem Thema an der Medienkonferenz beantwortet. «Wir sind traurig, dass wir das Armband nicht tragen können. Aber wir müssen auch die Spieler und Granit Xhaka schützen.»
Die Fifa hat am Montag verboten, die Binde zu tragen und drohte mit sportlichen Sanktionen. Wie diese konkret aussehen würden, ist nicht bekannt. Von Verwarnungen und im Extremfall einem Platzverweis gegen den Spieler war die Rede. Laut dem Fifa-Reglement ist es verboten, Ausrüstung zu tragen, die von ihr nicht autorisiert ist. Die Verbände, inklusive der SFV, knickten ein.
«Stehen ein für Offenheit, Solidarität und Toleranz»
Der Verzicht der Nati auf weitere Aktionen bedeute laut Arnold aber nicht, dass sich an den Werten, die der Schweizerische Fussballverband vertritt, etwas geändert hat. «Wir stehen ein für Offenheit, Solidarität und Toleranz.» Der SFV ist Mitbegründer der «Arbeitsgruppe Menschenrechte». Das Thema soll bei der nächsten Sitzung wieder aufgenommen werden.
Gegen Kamerun wird Xhaka die Nati mit einer offiziellen Captain-Binde der Fifa auf das Feld führen. «No to racism» anstatt «One Love» heisst es auf dieser. Immerhin.