Sportlich kann man Deutschland in dieser WM-Quali keinen Vorwurf machen. Die Mannschaft von Bundestrainer Jogi Löw steht neben der Schweiz ebenfalls noch ohne Punktverlust zu Buche. Am Montag könnte es beim Heimspiel gegen Norwegen (20.45 Uhr, RTL live) den achten Sieg im achten Match geben.
Doch neben dem Rasen läufts für Deutschland gar nicht makellos. Jüngster Tiefpunkt ist das Verhalten von rund 200 «Fans» letzten Freitag beim 2:1-Sieg in Tschechien. Sie schockierten mit rechtsradikalen Parolen und Gesten («Sieg Heil») in der Prager Innenstadt und stürmten das Stadion.
Kroatien kassierte Geisterspiele und Punktabzug
Möglich, dass diese Hooligans nun Konsequenzen haben und die Uefa ein Verfahren eröffnet. Sogar ein Punktabzug in der WM-Quali ist nicht ausgeschlossen. Als Beispiel dient Kroatien. Die Uefa bestrafte die Kroaten in der EM-Quali 2015 mit zwei Geisterspielen und einem Punktabzug. Auslöser war ein Hakenkreuz auf dem Rasen in Split.
Auch die Fifa ist in die Sache involviert. Bei «Sport1» sagt eine Sprecherin: «Wir haben die Angelegenheit auf dem Schirm und das Thema in den Medien verfolgt. Wir haben Beobachter, die es hinsichtlich unseres Anti-Diskriminierungs-Systems überprüfen.»
Strengere Ticket-Richtlinien?
DFB-Präsident Reinhard Grindel fordert nach dem Skandal ein Umdenken beim Ticket-Verkauf. «Ich werde das Thema nächste Woche bei der Sitzung mit dem Uefa-Exekutivkomittee und in den zuständigen Kommissionen deutlich ansprechen. Wir müssen gemeinsam mit den europäischen Verbänden über die Ticketvergabe diskutieren und Wege finden, die europaweit mehr Kontrolle gewährleisten», erklärt er im «Kicker». (rib)