Das Spiel: Schlappe vier Minuten benötigt Cristiano Ronaldo, um sein 85. Goal für Portugal zu erzielen und damit Ungarn-Legende Ferenc Puskas als Europas Rekordtorschütze abzulösen. Die Marokkaner erholen sich aber rasch von diesem Start-Schock und kommen in einem munteren WM-Spiel ihrerseits zu guten Möglichkeiten. Die Nordafrikaner hadern immer wieder mit dem Unparteiischen, haben kurz vor der Pause allerdings Glück, als Guedes die Kugel am Tor vorbeischiebt. Danach übernimmt der Underdog komplett das Zepter, dominiert den Europameister phasenweise sogar. Nur Goalie Patricio und die marokkanische Nonchalance im Abschluss sichern den bescheidenen Portugiesen am Ende den Sieg. Zeuge der Partie wird auch der gesperrte Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter, der auf Einladung von Wladimir Putin in einer Loge des Luschniki-Stadions sitzt.
Das Tor:
1:0, 4. Minute: Cristiano Ronaldo | Nach einem Corner flankt Moutinho von rechts in den Fünf-Meter-Raum. Dort setzt sich Ronaldo mit einem Flugkopfball gegen Marokkos Al Ahmin durch. Bei seinem vierten Turniertreffer verzichtet der Superstar auf den GOAT-Jubel, hebt dafür mit einem gewaltigen Luftsprung ab.
Der Beste: Cristiano Ronaldo. Nicht mehr ganz so überragend wie gegen Spanien, macht der Superstar dennoch den Unterschied aus.
Der Schlechteste: Raphael Guerreiro. Der portugiesische BVB-Linksverteidiger wird immer wieder vom quirligen Marokko-Flügel Amrabat vernascht.
Das gab zu reden: In der ersten Halbzeit checkt Fonte beim Kopfballduell Marokko-Stürmer Boutaib im 16er. Der Video-Schiri greift nicht ein. SRF-Experte Mario Eggimann: «Wenn man die Regel richtig anwendet, ist dies ein Elfmeter.» Riesen-Dusel für die Portugiesen!
So stehts in Gruppe B: Marokkos Out ist schon vor dem letzten Gruppenspiel am Montag gegen Spanien (20 Uhr) besiegelt. Im Parallel-Match kann Portugal gegen den Iran das Achtelfinal-Ticket lösen. (cmü)