Die grosse Bühne beim WM-Final gehörte Weltmeister Lionel Messi auf Seite Argentiniens und Dreifachtorschütze Kylian Mbappé auf Seite Frankreichs. Das Netz ist sich jedoch einig: Der Schiedsrichter Szymon Marciniak erreichte gestern ebenfalls das Niveau der beiden Superstars. Trotz vieler heikler Situationen zeigte der Pole eine herausragende Leistung.
Auf Social Media gibt es neben einigen kritischen Stimmen ungewöhnlich viel Anerkennung für einen Schiedsrichter, die im Netz sonst meist kritisiert werden.
Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich schreibt auf Twitter: «Weltklasse Spielleitung von Marciniak und Team. Unsportlichkeiten früh klar geahndet. Alle Strafstösse richtig. Mir fehlen die Worte. Wahnsinn! Das Beste, was ich lange (je) gesehen habe.»
Richtige Entscheidungen ohne VAR getroffen
Marciniak hatte im Verlauf des Spiels teilweise durchaus knifflige Situationen zu lösen – lag gemäss Experten bei seinen Entscheidungen aber richtig. So zeigte er gleich dreimal auf den Punkt, einmal für Argentinien, zweimal für Frankreich. Die Elfmeter waren zwar nicht alle glasklar, man kann sie jedoch alle geben, sind sich Schiedsrichter-Experten einig.
Der deutsche Ex-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer lobt vor allem, dass der 41-Jährige kein einziges Mal auf die Hilfe des VAR angewiesen war: «Die Leistung war absolute Weltklasse. Alle wichtigen Entscheidungen ohne VAR gelöst. So muss ein Schiedsrichter ein Spiel leiten!» Mit seiner Leistung habe Marciniak dazu beigetragen, dass sich dieses Spiel so entwickeln konnte, schwärmt der ehemalige deutsche Referee Lutz Wagner, der heute für den DFB Schiedsrichter ausbildet.
Szymon Marciniak hatte keine einfache Zeit hinter sich. Aufgrund von Herzproblemen stand die Fortsetzung seiner Karriere als Schiedsrichter gar auf der Kippe. Im Vorfeld beschrieb er es als unglaublich, dass er das WM-Finale leiten darf. Unglaublich war auch seine Leistung – eines WM-Finales absolut würdig.