Wenn nicht ein paar griechische Kinder akustisch mit ein paar «Hellas»-Rufe auffallen würden, wähnte man sich im Athener Olympia-Stadion zu Beginn an einem Begräbnis.
Kaum Zuschauer im fast 70'000 Zuschauer fassenden Leichtathletik-Stadion.
Die Schweiz in einem neuen System. Behrami – vor den Augen seines neuen Schatzes Lara Gut – gibt den Sechser vor der Abwehr. Das Ski-Ass stiehlt den Schweizer Kickern auf der Tribüne lange die Show.
Xhaka und Freuler ebenfalls in defensiven Rollen sichern vor Behrami ab. Dzemaili spielt hinter den Spitzen. Und vorne setzt Coach Vladimir Petkovic mit Embolo und Seferovic auf zwei Stürmer.
Ex-GC-Trainer Michael Skibbe lässt die Griechen wie gewohnt hinten mit einer Fünfer-Kette spielen. Griechischer Beton wie einst an der EM 2004 unter Otto Rehhagel.
Die Schweiz ist klar am Drücker, auch wenn das Spiel in Hälfte eins zum Gähnen ist.
Chancen wären da, werden aber kläglich vergeben.
Dzemaili kommt im Fünfmeter-Raum zu spät. Embolo stolpert. Freuler setzt seine Direktabnahme daneben. Dzemaili versuchts aus wenigen Metern statt mit dem Kopf mit dem Oberschenkel.
Das dickste Ding versiebt aber Embolo. Von Lichtsteiner herrlich freigespielt, setzt der Schalker den Ball aus fünf Metern an den Aussenpfosten.
Und kurz nach der Pause versuchts Rodriguez mit einem Freistoss.
Wie aus dem Nichts kommt die Schweiz zum 1:0. Seferovic auf Dzemaili. Und der Bologna-Söldner, nicht gerade als Filigran-Techniker verschrien, macht den Shaqiri. Dzemaili trifft mit einem herrlichen Seitfallzieher. Die Griechen stehen dabei allerdings Spalier.
Danach startet Petkovic seine Wechsel-Orgie. Lang, Gelson, Zuber und Gavranovic kommen. Später Oberlin und Frei.
Bis zum WM-Auftakt geht dem Nati-Coach die Arbeit bestimmt nicht aus. Positiv: Die Nati startet das WM-Jahr mit einem Sieg. Und nicht wie vor der EM vor zwei Jahren mit den beiden Pleiten gegen Irland (0:1) und Bosnien-Herzegowina (0:2).
Schon vor dem Spiel kommts zum Shakehands zwischen Embolo und Stafylidis. Der Grieche hat im Oktober 2016 dem Nati-Stürmer mit einer rüden Attacke fast die Karriere beendet.