Als sich die Schweiz 1993 erstmals in der Neuzeit fĂŒr eine WM-Endrunde qualifizierte, gabs noch keine Playoffs. Wir flogen als Gruppenzweiter direkt in die USA. Danach standen wir zweimal in den Playoffs: 2005 mit dem Weiterkommen gegen die TĂŒrkei inklusive Istanbul-Skandalmatch. Und 2017 gegen Nordirland. FĂŒr die Weltmeisterschaften 2010 und 2014 qualifizierten wir uns als Gruppensieger direkt.
Nations League macht alles komplizierter
Normale Playoffs können wir also. Alles safe also? Gar nichts! Denn nun ist alles neu. Einerseits wegen der Rekordzahl von 55 teilnehmenden LĂ€ndern an der europĂ€ischen WM-Qualifikation. Vor vier Jahren waren es 54 gewesen, weil Russland als Gastgeber direkt dabei war. Vor acht Jahren 53. Zudem gilt es die besten Teams aus der Nations League zu integrieren. Weshalb ein neuer Modus her musste, um die 13 europĂ€ischen WM-Teilnehmer zu eruieren. Und dieser ist viel vertrackter als der frĂŒhere.
So gibts erstmals ĂŒberhaupt zehn Qualifikationsgruppen. Und nur die zehn Gruppensieger qualifizieren sich direkt fĂŒr Katar. Die zehn Gruppenzweiten sowie die beiden besten Teams im Ranking der Nations League, die sich in der WM-Quali nicht direkt als Gruppensieger qualifiziert oder als Gruppenzweiter die Play-offs erreicht haben, kommen in die Playoffs. Und deren neuer Modus hat es in sich!
Man muss Halbfinal UND Final gewinnen
Die zwölf Teams werden in drei Playoff-Wege mit vier Teams eingeteilt. Und da gilt es beide HĂŒrden zu ĂŒberspringen. Man muss also den Halbfinal sowie den Final der beiden Halbfinalsieger gewinnen. Nur die drei Mannschaften, welche dies schaffen, fliegen im November 2022 in die WĂŒste. Diese Playoffs steigen am 24./25. und 28./29. MĂ€rz 2022.
Die sechs in der WM-Quali besten zweitklassierten Teams werden den sechs Schlechterklassierten zugelost und haben Heimrecht. Denn diese Playoffs steigen nicht in Hin- und RĂŒckspielen, sondern in jeweils einer Entscheidung in einem einzigen Match. Das Heimrecht fĂŒr die drei Finalspiele wird ausgelost.
Jedes PĂŒnktchen zĂ€hlt!
Was bedeutet dieser Modus? Erstens mal, dass jeder einzelne Punkt zĂ€hlt, um zu den sechs besten Gruppenzweiten zu gehören. Nur die Punkte in den Sechsergruppen gegen die Letztklassierten fallen aus der Wertung. Die Schweiz ist aber in einer FĂŒnfergruppe. Da zĂ€hlt also jedes PĂŒnktchen.
Zweitens: betrachtet man die StĂ€nde in den zehn Gruppen sind Gegner der GĂŒteklasse wie Portugal, Spanien, Tschechien, Holland, Kroatien oder Polen nicht nur möglich, sondern zwingend aus dem Weg zu rĂ€umen, will man die Playoffs ĂŒberstehen. SpĂ€testens im Final wartet solch ein Brocken.
Azzurri zittern vor dem 12. November
Kein Wunder zittert Italien schon vor dem RĂŒckspiel gegen die Schweiz am 12. November in Rom, denn eine Niederlage wĂŒrde die Azzurri wohl in die Playoffs schicken. Und 2017, als der Modus noch «normal» war, scheiterte Italien an Schweden und verpasste erstmals seit 1958 eine Endrunde.
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