«Ich bezweifle, dass Seferovic weiter dabei sein wird»
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Blick-Böni zum Nati-Debakel:«Ich bezweifle, dass Seferovic weiter dabei sein wird»

Kommentar zum WM-Aus der Nati
Yakin hat sich überschätzt

Murat Yakin muss sich das 1:6 gegen Portugal mit ankreiden lassen, schreibt Andreas Böni, stellvertretender Chefredaktor Sport. Trotzdem ist er der richtige Nati-Trainer für die Zukunft.
Publiziert: 07.12.2022 um 12:32 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2022 um 18:03 Uhr
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Murat Yakin hat sich überschätzt.
Foto: TOTO MARTI
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Andreas Böni

Es waren Monate der Glücksgefühle: Europameister Italien aus der WM-Quali geworfen! Spanien und Portugal geschlagen! An der WM sich mit zwei Siegen für den Achtelfinal qualifiziert! Und mit Murat Yakin einen Trainer an der Linie, der im Volk ankommt und gleichzeitig als Immigrantensohn für eine moderne Schweiz steht.

Man hatte zeitweise das Gefühl, die Leute würden applaudieren, wenn Yakin nur schon ein Spiegelei gebraten hat. Der Schweizerische Fussballverband nutzte diese Ausstrahlung des Trainers aus, um die Nahbarkeit der Nati auf Social Media zu zeigen. Yakin hier, Yakin da, Yakin überall.

Nun hat Yakin erstmals Gegenwind. Weil er sich – vielleicht auch wegen dieser neuen Popularität – rund um die WM überschätzt hat. Was nachvollziehbar ist: Bisher wurde ja alles zu Gold, was er anfasste. Da wurde gerne ausgeblendet, dass wir zum Beispiel in der WM-Quali durchaus Glück hatten, dass Jorginho zwei Elfmeter verschoss.

Yakin agierte zunehmend sturer: Fabian Frei mitnehmen, obwohl er bei Basel auf der Bank sitzt? Machen wir. Mit nur je einem Rechts- und Linksverteidiger zur WM fahren? Wird schon schiefgehen. Im Portugal-Achtelfinal spontan die Taktik umzustellen? Probieren wirs.

Nun hat er erstmals Schiffbruch erlitten und wird kritisiert. Natürlich, schliesslich verlor man seit 1997 nicht mehr so hoch und kassierte 1963 zuletzt so viele Gegentore wie gegen Portugal. So hat die Nati Geschichte geschrieben, aber nicht in dem Sinn, wie sie es wollte.

Ums klar zu sagen: Alles am Trainer festzumachen, ist hierbei zu einfach. Es waren die Spieler, die versagt haben gegen Portugal.

Und um anzufügen: Trotz der letzten Enttäuschung ist Yakin der richtige für die Zukunft. Er ist ein hervorragender Repräsentant für die Schweiz und hat seit seiner Amtsübernahme auch vieles richtig gemacht. Er wird aus seinen Fehlern lernen. Und bei aller Kritik darf man nach der Enttäuschung auch festhalten: Als die Nati den WM-Achtelfinal spielte, schauten Länder wie Deutschland oder Belgien schon von zuhause zu.

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