Kaum in Doha angekommen, sagt Nati-Direktor Pierluigi Tami: «Wir wollen das beste WM-Ergebnis der Geschichte erzielen.» Das hiesse: mindestens Viertefinals. 1934, 1938 und 1954 erreicht die Schweiz die Runde der letzten acht, seither reist sie spätestens nach den Achtelfinals nach Hause. In den letzten Tagen sprechen auch Kobel, Freuler, Embolo und Co. zu den Medien. Ihre Aussagen zielen alle in dieselbe Richtung.
Die Botschaft ist klar: Wir wollen Geschichte schreiben. Der Dämpfer im Test gegen Ghana – nicht der Rede wert. Das Vertrauen in die eigene Stärke ist da und über Jahre gewachsen. Granit Xhaka hat schon immer gross gedacht. Für seine Aussage «Ich packe bis zum Final» vor der Abreise zur U17-WM 2009 wurde er belächelt. Später verkam sie zu einem Running Gag. Inzwischen hat der SFV-Tross die Worte seines Captains verinnerlicht.
Der Achtelfinal-Coup an der EM gegen Weltmeister Frankreich hat die letzte Gewissheit gebracht: Wir können auch an einer Endrunde jeden schlagen. Das Gros der Mannschaft ist im besten Alter, Spieler wie Xhaka, Akanji oder Embolo in Topform, die Nati so stark wie nie. Die Niederlagen der Titelfavoriten Argentinien und Deutschland haben gezeigt: In Katar ist (fast) alles möglich. Auch für die Schweiz. Ich habe bis zu den Viertelfinals gepackt. Gerne darf es auch weitergehen. Im Haupt-Pressezentrum in Doha hat es neben einem Kino auch noch eine Wäscherei.