Gute Nachrichten für die Schweizer Nati!
Die Fifa verzichtet auf eine Sperre gegen Granit Xhaka (25), Xherdan Shaqiri (26) und Stephan Lichtsteiner (34). Am Samstagabend hat der Weltfussballverband eine Untersuchung gegen das Trio eingeleitet, weil es am Freitagabend beim 2:1-Sieg gegen Serbien die Tore mit einem Doppeladler-Jubel gefeiert hat. Unter Artikel 54 des Disziplinarreglementes der Fifa steht, dass «jemand, der das Publikum während eines Spiels provoziert, für zwei Spiele gesperrt und mindestens mit einer Busse von 5000 Schweizer Franken belegt wird.»
Jetzt ist klar: Die Fifa stuft den Jubel nicht als Provokation ein. Die drei Nati-Stars werden aber gemäss Artikel 57 des Disziplinarreglementes wegen «unsportlichem Verhalten» mit 10'000 Franken (Xhaka, Shaqiri) respektive 5'000 Franken (Lichtsteiner) gebüsst.
Beim Ausgleichstreffer durch Granit Xhaka lässt sich der Mittelfeldstratege mit kosovo-albanischen Wurzeln zur Doppeladler-Geste hinreissen – in Anlehnung an das Wappen Albaniens. Das Brisante daran: Serbien will den Kosovo nicht als eigenständigen Staat akzeptieren, fordert die Provinz nach dem Zerfall Jugoslawiens zurück. «Diese Geste war für die Leute, die mich immer unterstützt haben», sagte Xhaka nach der Partie.
Aus Solidarität machte auch Lichtsteiner den Doppeladler und erklärt danach: «Wir müssen ihnen helfen. Sie sind super Typen, haben super Qualität. Ich habe mit vielen gesprochen, mit Vätern von ihnen. Die mir ihre Sicht erklärt haben, was sie alles durchgemacht haben. Es war ein extremer Druck für sie und darum finde ich es okay, dass man ausgiebig feiert.» Xhaka, Shaqiri & Co. waren im Vorfeld der Partie von serbischer Seite provoziert worden. Beim Abspielen der Schweizer Nationalhymne gab's gellende Pfiffe. Und auch während des Spiels in Kaliningrad wurden die Schweizer Spieler mit Wurzeln im Balkan bei jedem Ball-Kontakt von den serbischen Fans ausgepfiffen.
Später schreibt Xhaka auf Instagram an Kollege Shaqiri: «We did it, bro», wir haben es gemacht, Bruder. Xherdan Shaqiri doppelt nach, packt dieselbe Gebärde aus, um seinen 2:1-Siegtreffer zu zelebrieren. Sein Statement nach Abpfiff: «Es geht hier nicht um Politik, es geht um Fussball.»
Die Neuigkeit ist in zweierlei Hinsicht erfreulich: Einerseits kann sich das Team von Vladimir Petkovic nun voll und ganz auf das dritte Gruppenspiel konzentrieren. Die ganze Polemik könnte nun wieder der Vorfreude und des Anfeuerns weichen. Es wäre zu wünschen. Andererseits kann die Schweizer Nati gegen Costa Rica und einem allfälligen Achtelfinal auf die drei Leistungsträger, die drei unverzichtbaren Schlüsselspieler, zählen. Das Horror-Szenario ist abgewendet. Die Schweizer kommen einigermassen ungeschoren davon.
Claudio Sulser, der Delegierte der Schweizer Nationalteams, sagt: «Wir nehmen die Entscheidungen der Fifa-Disziplinarkommission zur Kenntnis und freuen uns, dass wir uns ab sofort nur noch auf das rein Sportliche konzentrieren können. Wir haben am Mittwoch in Nizhny ein sehr wichtiges Gruppenspiel und wollen alles daransetzen, dass wir die Partie gegen Costa Rica erfolgreich gestalten können.»
Aber nicht nur die Schweizer werden zur Kasse gebeten, auch die Serben müssen ins Portemonnaie greifen. Der serbische Verband wurde wegen diskriminierenden Banner und Botschaften seiner Fans sowie das Werfen von Gegenständen auf das Feld mit einer Busse von 54'000 Franken belegt. Zudem müssen der Präsident des serbischen Fussballverbandes, Slavisa Kokeza, und der Trainer, Mladen Krstajic, für ihr unsportliches Verhalten je 5000 Franken berappen. Krstajic hatte den deutschen Schiri Felix Brych mit Kriegsverbrechern verglichen. (mk/sag/ome)
Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.
- Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
- Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
- Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.
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