Kein einziger Tulpen-Coach an der WM
Holland in der Trainer-Krise

Die WM in Russland dürfte nicht nur ohne die Elftal stattfinden, sondern auch ohne holländischen Coach.
Publiziert: 01.12.2017 um 09:38 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:10 Uhr
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Dick Advocaat verpasste mit der holländischen Nationalmannschaft die WM in Russland.
Foto: AP
Mi.W.

Rinus Michels († 2005). Johan Cruyff († 2016). Leo Beenhakker. Louis Van Gaal. Guus Hiddink. Dick Advocaat. Die Reihe berühmter, holländischer Trainer, könnte beliebig fortgesetzt werden. Sie haben den Weltfussball geprägt, galten als Pioniere, Taktikfüchse. Sie standen für den totalen Fussball. Andere Nationen vertrauten mit Vorliebe ihre Nationalteams holländischen Trainern an. Kein grosses Turnier ohne holländischen Coach.

An der WM 2006 in Deutschland sitzen gleich vier Holländer auf der Trainerbank. Marco van Basten coacht Holland. Leo Beenhakker Trinidad Tobago. Guus Hiddink Australien. Und Dick Advocaat Südkorea.

Diese Zeiten sind vorbei! An der WM nächsten Sommer in Russland wird nicht nur die holländische Nationalmannschaft fehlen, es dürfte erstmals seit langer Zeit auch kein holländischer Trainer dabei sein.

Van Marwijk bei Saudi-Arabien im September entlassen

Bert van Marwijk (65) führte Saudi-Arabien zwar erstmals seit 2006 wieder an eine WM, nach Russland reist er aber nicht. Im September wird Van Marwijk entlassen, nach dem er sich und die Verbandsspitze nicht über einen neuen Vertrag einigen konnten.

Van Gaal (66) ist zurückgetreten. Beenhakker (75) in Trainer-Rente. Frank Rijkaard ebenfalls. Van Basten arbeitet mittlerweile für die Fifa.

Und diejenigen, die noch aktiv sind, leiden unter Erfolglosigkeit. Frank de Boer wurde nach fünf Spielen bei Crystal Palace entlassen. Ronald Koeman ist seit seiner Entlassung bei Everton vereinslos. Peter Bosz ist bei Borussia Dortmund mehr als nur angeschossen.

Ein kleiner Trost für die Holländer: Auch die Italiener müssen auf ihre Schiedsrichter hoffen, wollen sie in Russland eine aktive Rolle spielen. Die Squadra Azzurra fehlt genauso wie ein italienischer Trainer. Übrigens: Argentinien ist das neue Holland! Vier der 32 Trainer sind zurzeit Argentinier. Der Trainerposten der Australier ist noch vakant.

Topf 1

Russland:  Stanislaw Tschertschessow (Russland)

Deutschland: Jogi Löw (Deutschland)

Brasilien: Tite (Brasilien)

Portugal: Fernando Santos (Portugal)

Argentinien: Jorge Sampaoli (Argentinien)

Belgien: Roberto Martinez (Spanien)

Polen: Adam Nawalka (Polen)

Frankreich: Didier Dechamps (Frankreich)

Topf 2

Spanien: Julen Lopetegui (Spanien)

Peru: Ricardo Gareca (Argentinien)

Schweiz: Vladimir Petkovic (Schweiz)

England: Gareth Southgate (England)

Kolumbien: José Nestor Pekerman (Argentinien)

Mexiko: Juan Carlos Osorio (Kolumbien)

Uruguay: Oscar Tabarez (Uruguay)

Kroatien: Zlatko Dalic (Kroatien)

Topf 3

Dänemark: Age Hareide (Norwegen)

Island: Heimir Hallgrimsson(Island)

Costa Rica: Oscar Ramirez (Costa Rica)

Schweden: Janne Andersson (Schweden)

Tunesien: Nabil Maaloul (Tunesien)

Ägypten: Hector Cuper (Argentinien)

Senegal: Aliou Cissé (Senegal)

Iran: Carlos Queiroz (Portugal)

Topf 4

Serbien: Mladen Kristajic (Serbien)

Nigeria: Gernot Rohr (Deutschland)

Australien: vakant

Japan: Vahid Halilhodzic (Bosnien Herzegowina)

Marokko: Hervé Renard (Frankreich)

Panama: Hernan Gomez (Kolumbien)

Südkorea: Shin Tae-Yong (Südkorea)

Saudi-Arabien: Juan Antonio Pizzi (Spanien)

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