Er. Ausgerechnet er. Gianluigi Buffon. 38 Jahre alt. 164 Länderspiele auf dem Buckel. Weltmeister. Siebenfacher Meister mit Juventus Turin. Legende. Volksheld. Keiner singt die Hymne so inbrünstig wie er. Keiner vertritt Italien so stolz wie er. Und dann das. Ausgerechnet in seiner Stube. In seinem Juventus Stadion passiert ihm dieser Flop.
Mamma mia, Gigi!
Ein schöner, aber scheinbar zu langer Steilpass von Pedro auf Vitolo. Routinier Buffon stürmt aus seinem Kasten, grätscht Richtung Ball – und verfehlt ihn! Vitolo schiebt alleine ein.
Mamma mia, Gigi!
Verursacht ausgerechnet die Legende im eigenen Stadion die erste Heimpleite Italiens überhaupt in einem WM-Quali-Spiel?
Erschreckend, wie ängstlich, fehlerhaft, uninspiriert und unorganisiert die Italiener bis dahin gegen Spanien auftreten. Und das nachdem man Spanien im EM-Achtelfinal noch 2:0 schlug.
73 Prozent Ballbesitz haben die Tiki-Taka-Könige in Halbzeit eins. Goalie De Gea hätte sich im Turiner Kinomuseum einen Kurzfilm anschauen können und 43 Minuten lang bis zu Italiens erstem Abschluss hätte es niemand gemerkt.
Doch Italien lässt ihren Captain nicht allein. Er, der für sie schon so viele Spiele gerettet hat, kann nicht der Schuldige sein. Italien erwacht. Ist plötzlich da. Weckt die Fans.
Und kann auf Raubein Ramos zählen. Auch die Spanien-Legende floppt. Der Real-Star haut Eder in der 81. Minute (!) im Strafraum um. De Rossi versenkt den Penalty in seinem 100. Länderspiel, rettet Buffon und beweist: Italien ist zuhause nicht zu schlagen. Nicht einmal wenn Buffon patzt.