«Hand Gottes» fehlt bei Hauptprobe zur WM-Auslosung
Deshalb verpasst Maradona die Starparade

Am Freitag um 16 Uhr gehts los – Auslosung der WM-Gruppengegner. Überschattet wird der Event von einer grossen Sorge: jener um die Hand Gottes!
Publiziert: 30.11.2017 um 23:55 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:48 Uhr
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Alle Assistenten auf einem Bild: Cafu, Laurent Blanc, Nikita Simonyan, Gordon Banks, Fabio Cannavaro, Diego Forlan, und Carles Puyol (v.l.n.r.)
Foto: EPA
Alain Kunz

Hauptprobe. Sieben der acht Assistenten von Ex-England-Starstürmer Gary Lineker, der die Show moderiert, sind auf der Bühne. Unter ihnen Nikita Simonjan (91) als Vertreter des Gast­gebers und neben Diego Forlan einziger Nicht-Weltmeister. Die anderen sind Cafu, Fabio Cannavaro, Gordon Banks, Laurent Blanc und Carles Puyol.

Fehlt einer. Der argentinische Vertreter. Klar doch. Diego Armando Maradona. Die Hand Gottes, von der wir so gerne gesehen hätten, dass sie uns ein gutes Los beschert. Aus gesundheitlichen Gründen habe er gefehlt, heisst es seitens der Fifa. Maradona war mit einem Frühflug in Moskau gelandet. Am 12. November war er an den Bändern der linken Schulter operiert worden. Bloss Schmerzen? Oder doch mehr? Kann der Gaucho am Freitag seines Amtes walten? Und wenn, dann ist es ohnehin nicht die Hand Gottes, welche die Kugeln zieht. Denn die Hand Gottes ist die linke. Die beim operierten Arm …

Wen also soll uns einer der Weltmeister ziehen? Deutschland! Endlich wieder mal die Deutschen in einem Ernstkampf. Der letzte war 1966. Ein schmerzliches 0:5 an der WM in England. Wir fühlen uns bereit für Deutschland. Nati-Captain Stephan Lichtsteiner sagt: «Deutschland müsste dabei sein. Es ist immer eine Herausforderung, sich mit dem Weltmeister zu messen.»

Oder doch lieber Polen? Um einerseits Revanche zu nehmen für das bittere Out an der EM 2016 im Penaltydrama von Saint-Etienne. Und weil Polen sicher der schwächste Gruppenkopf ist, der sich mit dem Verzicht auf Testspiele in Topf eins «geschlichen» hat.

Der Ort, an dem die Kugeln rollen, könnte kaum geschichtsträchtiger sein! Gleich neben dem Roten Platz befindet sich der Staatspalast des Kreml, 1961 unter Nikita Chruschtschow erbaut. Damals vor allem als Kongresspalast und Ort von Sitzungen der Kommunistischen Partei genutzt, aber auch als zweite Bühne des Bolschoi-Theaters. Heute gilt er als die angesehenste Konzerthalle Moskaus und beherbergt das staatliche Kreml-Ballett.

Derart grazil wie im Ballett wirds am Freitag kaum zu- und hergehen, wenn WM-Rekord­torschütze Miroslav Klose als Weltmeister-Vertreter den WM-Pokal bringt und so wieder freigibt. Nicht grazil. Aber umso spannender!

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