Vier Einwechslungen, Videobeweis und Headset
Diese neuen WM-Regeln erwarten uns

Bevor Sie sich regeltechnisch weit aus dem Fenster lehnen, sollten Sie vielleicht noch schnell nachlesen, was wir hier zum Besten geben.
Publiziert: 08.06.2018 um 11:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:55 Uhr
Das Objekt der Begierde: Diesem Pokal sehnt die Welt entgegen.
Foto: KEY

WM? Alle reden davon. Aber worum geht es eigentlich? 

Die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 findet in Russland in elf Städten und zwölf Stadien (zwei Stadien stehen in Moskau) vom 14. Juni bis zum 15. Juli statt. Es nehmen 32 Nationen daran teil. Darunter die Schweiz und berühmte Mannschaften wie Brasilien, Deutschland, Frankreich oder Spanien. Nicht dafür qualifizieren konnten sich unter anderem Italien, Holland oder die USA. Zum ersten Mal dabei sind Island sowie Panama.

Welches sind die neuen Regeln?

Der Videobeweis:
Der Videobeweis wird in Russland zum ersten Mal im Rahmen einer Weltmeisterschaft eingesetzt. Die Fifa hat den Einsatz auf vier Situationen beschränkt: Bei offensichtlichen Fehlern der Unparteiischen bei Torentscheidungen, bei Penaltyentscheidungen, Platzverweisen oder bei Spielerverwechslungen bei Gelben oder Roten Karten. Ein Team von Video-Assistenten (VAR-Team) sitzt vor mehreren Bildschirmen im «Video Operation Room» und unterstütz den Hauptschiedsrichter bei Entscheidungsfindungen. Der schlussendliche Entscheid fällt der Schiedsrichter.

Der Videoschiri hält an der WM 2018 Einzug.
Foto: AFP

Vier Einwechslungen:
Die Trainer geben ihre Startaufstellung spätestens 85 Minuten vor Spielbeginn der Fifa durch. Während der Partie dürfen sie dann drei Wechsel vornehmen. Neu kann bei den K.o.-Spielen in der Verlängerung zusätzlich ein vierter Spieler eingewechselt werden. Die Regelung galt bereits beim deutschen Pokalfinal, kam dort jedoch nicht zum Zug – Frankfurt bodigte die Bayern ja bekanntlich mit 3:1 in der regulären Spielzeit.

Der damalige Nati-Coach Hitzfeld nimmt Granit Xhaka aus dem Spiel.
Foto: REUTERS

Kommunikation via Headset:
Die dritte Neuerung umfasst die direkte Kommunikation zwischen Trainerbank und Tribüne. Neu dürfen laut Regelwerk «kleine, tragbare Elektro - oder Kommunikationsgeräte in der technischen Zone eingesetzt werden, sofern dies zu Taktik- oder Coachingzwecken oder zum Wohl der Spieler geschieht». Bei der Nati wird Videoanalyst Vincent Cavin auf der Tribüne seine Eindrücke aus der Vogelperspektive Richtung Spielerbank zu Coach Vladimir Petkovic vermitteln. Die Generalprobe für das neue Headset ist fürs Testspiel gegen Japan (Freitag ab 19 Uhr – live bei BLICK) geplant.

Nati-Videoanalyst Vincent Cavin
Foto: KEY

Und wie wird sonst nochmals gespielt?

Der WM-Modus:
Die 32 Teams wurden in acht Vierergruppen (A-H) eingeteilt. Jedes Team spielt einmal gegen die anderen drei Gruppengegner. Die zwei Nationen mit den meisten Punkten erreichen danach die Runde der besten 16 – die Achtelfinals. Dort kämpft jeweils ein Gruppenerster gegen den Gruppenzweiten um den Einzug in die Viertelfinals. Die Sieger der Viertelfinals erreichen die Halbfinals und die dortigen Sieger das Endspiel, bei dem schliesslich um den Weltmeistertitel gespielt wird. Die Verlierer der Halbfinals machen im «kleinen Final» den dritten und vierten Platz untereinander aus.

Die Punktvergabe:
In den Gruppenspielen erhält der Sieger einer Partie drei – der Verlierer keine Punkte. Endet das Spiel unentschieden, erhält jede Mannschaft einen Punkt.

Bei Unentschieden …:
In der Vorrunde endet das Spiel unentschieden – wie erwähnt nehmen beide Teams einen Punkt mit. Anders in der K.o.-Phase (Ab Achtelfinals): Ist ein Spiel nach 90 Minuten (plus Nachspielzeit) unentschieden, geht es in die Verlängerung. Dort werden zwei Halbzeiten à 15 Minuten ausgetragen. Steht danach immer noch kein Sieger fest, entscheidet das Penaltyschiessen. Hier schiessen abwechslungsweise je fünf Schützen jeder Mannschaft einen Elfmeter. Will da immer noch keiner gewinnen, wird jeweils ein weiterer Elfmeter geschossen, bis ein Team (endlich) vorne liegt.

Der WM-Final 2014 zwischen Argentinien und Deutschland ging in die Verlängerung.
Foto: imago

Gelbe und Rote Karten:
Wird ein Spieler mit einer direkten Roten Karte vom Spielfeld gestellt, muss er mindestens das darauffolgende WM-Spiel aussetzen. Bei groben Foulspielen kann die dafür vorgesehene Disziplinarkommision ausserdem eine längere Sperre aussprechen. Sieht ein Spieler Gelb-Rot – also zwei Gelbe Karten in einem Spiel – verpasst er das darauffolgende WM-Spiel. Nach zwei Gelben Karten im Turnierverlauf folgt für den Spieler eine Sperre für ein Spiel. Vor dem Viertelfinal werden vorherig gezeigte Gelbe Karten «gelöscht».

Unter die Dusche! Schiri Williams stellt Belgiens Defour vom Platz.
Foto: REUTERS

Der «vierte Offizielle»:
Der «vierte Offizielle», auch «vierter Mann» genannt, unterstützt den Fussballschiedsrichter und dessen Assistenten. Er muss unter anderem die Ausrüstung der Auswechselspieler kontrollieren, das Umfeld und die Fussballtrainer überwachen. Er zeigt die Rückennummer des aus- und einzuwechselnden Spielers an und die Länge der Nachspielzeit. Würde der Hauptschiedsrichter ausfallen, hat der «vierte Offizielle» das Spiel als Ersatzschiedsrichter zu Ende zu führen.

Ein wenig Geschichte:
Die ersten «universellen» Fussballregeln wurden 1863 erlassen. Seit 1886 kümmert sich das «International Football Association Board» (IFAB) um die Entwicklung und Bewahrung dieser Spielregeln. Die Fifa schloss sich dem IFAB erst 1913 an.

WM 2018 in Russland

Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.

  • Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
     
  • Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
     
  • Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.

Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.

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  • Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.
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