FCB-Knipser Albian Ajeti im Interview
«Ich hatte alles dafür getan, um an die WM zu fahren»

FCB-Torschützenkönig Albian Ajeti über Langeweile im Trainingslager, seine Nicht-Nomination für die WM und wer sein Geheimfavorit in Russland ist.
Publiziert: 03.07.2018 um 20:28 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2018 um 15:55 Uhr
Martin Arn

BLICK: Albian Ajeti, ist so ein Trainingslager nicht fürchterlich langweilig?
Es kommt drauf an, wen man als Zimmerpartner hat. Diesmal habe ich zwei lustige Jungs bei mir mit Raoul Petretta und Taulant Xhaka. Da wird es uns nie langweilig.

Was machen Sie da? Gamen?
Ja, das auch. Aber wir haben auch ein paar Kartenspiele dabei und reden sonst über alles Mögliche.

Wer ist der Beste an der Konsole?
Raoul ist der Profi, Taulant und ich sind die Amateure. Es ist dann umso lustiger, wenn Taulant und ich gegeneinander spielen.

Hätten Sie sich am liebsten gar keine Pause gewünscht: Sie hatten ja einen richtigen Lauf Ende letzter Saison?
So eine Pause tut immer gut nach einer langen Saison. Um runterzufahren und dann mit neuer Energie und Kraft in die Saison zu starten.

Müssen Sie nach den Ferien aufs Gewicht achten?
Ich bin eigentlich keiner, der ständig auf die Waage stehen muss. Ich hatte noch nie Übergewicht nach den Ferien. Da ich noch mit der Nati unterwegs war, hatte ich auch gar nicht so lange Ferien.

In der letzten Saison wird Ajeti Torschützenkönig – für die WM reicht es ihm trotzdem nicht.
Foto: KEY

Sie wurden letzte Saison Torschützenkönig: Setzt man sich so etwas zum Ziel?
Das ist sicher nicht ein Ziel, das man sich setzt. Ich will dem Team helfen, will so viele Tore wie möglich zu erzielen und mich weiter verbessern.

Sind Sie enttäuscht, dass Sie den letzten Kaderschnitt der Nati nicht überstanden haben?
Ja, da war ich enttäuscht. Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, zur WM zu fahren und ich habe alles dafür getan. Leider hat es nicht gereicht. Ich bin ein wenig traurig. Aber andererseits auch ein bisschen stolz, dass ich überhaupt ein Thema war für die A-Nati.

Ist es nicht ein schlechtes Zeichen des Nationaltrainers an die anderen Spieler der Super League, wenn er den Torschützenkönig nicht mitnimmt?
Ich habe beim FCB alles gegeben. Das hat leider nicht gereicht. Jetzt will ich nach vorne schauen und einfach noch mehr geben.

Verfolgen Sie die WM-Spiele trotzdem?
Ja, klar. Die Schweizer Spiele sowieso und auch die anderen Partien, wenn es irgendwie geht.

Ajetis Enttäuschung nach der Nicht-Nomination für die Weltmeisterschaft ist gross.
Foto: KEY

Welches Team hat Sie am meisten überzeugt?
Kroatien hat ein starkes Team mit überragenden Einzelspielern. Sie sind mein Geheimfavorit.

Mit Ricky van Wolfswinkel und Dimitri Oberlin haben Sie zwei starke Konkurrenten im Sturm: Was sind Ihre Stärken im Vergleich mit den beiden anderen?
Ich bringe vielleicht körperlich ein bisschen mehr mit. Ich habe sicher nicht die Schnelligkeit von Oberlin oder diese Übersicht und diesen letzten Pass wie Ricky. So hat jeder seine Qualitäten. Und vor allem: Wir wissen alle drei, wo das Tor steht.

Wenn Sie die letzte Saison beurteilen müssten: Welche Schulnote würden Sie sich und dem FCB geben?
Für mich steht das Team im Vordergrund: Ich würde dem Team eine 4,5 geben. Wir haben alle viel gelernt. Ich persönlich lerne mehr aus Rückschlägen, als wenn alles perfekt läuft. Deswegen gebe ich auch mir eine 4,5.

Ach, kommen Sie: Als Torschützenkönig müsste es doch mehr sein!
Okay: eine 4,75. Aber ich gebe mich nie zufrieden mit mir selber. Nächste Saison soll es eine 5 oder noch besser eine 5,5 sein!

Was muss Basel nächste Saison besser machen?
Wir dürfen nicht wieder den Start verpassen, müssen von Anfang an parat sein. Nicht nur im Sommer, auch nach der Winterpause. Die ersten paar Spiele sind enorm wichtig, um den Schwung mitzunehmen.

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