Dies, nachdem an dem Grossereignis am Persischen Golf erneut Kritik aufgekommen ist, als in den USA eine Anklageschrift mit schwerwiegenden Bestechungsvorwürfen veröffentlicht wurde. Im Zusammenhang mit den WM-Vergaben 2018 und 2022 sollen führende Fifa-Funktionäre bestochen worden sein.
Laut der Anklageschrift sollen drei frühere Fifa-Funktionäre Gelder in ungenannter Höhe erhalten haben, um bei der Vergabe für Katar zu stimmen. Der WM-Ausrichter streitet die Vorwürfe ab. Über eine mögliche Neuvergabe der WM sagte Sepp Blatter am Sonntag: «Nur die FIFA kann das aufheben, sonst niemand.» Daran könne auch die Justiz nichts ändern, scheint Blatter überzeugt.
Wäscht Hände in Unschuld
Eine Aufhebung der Katar-WM wird rund zweieinhalb Jahre vor dem Winter-Turnier jedoch als sehr unwahrscheinlich angesehen. Der Walliser Blatter war bei der Vergabe Ende 2010 amtierender Fifa-Präsident. Katar gewann am Ende mit 14:8 Stimmen des damaligen Fifa-Exekutivkomitees. Blatter sagte später, für die Kandidatur der Amerikaner gewesen zu sein.
Ohne die drei mutmasslich gekauften Stimmen aus Südamerika hätte beim Ergebnis von 11:11 die Stimme des damaligen Fifa-Präsidenten entschieden. «Ich musste einen Zettel abgeben, weil das eine Möglichkeit war. Und auf dem Zettel stand USA», so Blatter.
«Nach 41 Jahren Fifa überrascht mich nichts mehr», erklärte er zudem. Es sei indes nicht mehr seine Aufgabe zu beurteilen, «ob die Geld bekommen haben oder nicht». (kes)