28 Tore in 65 Länderspielen. Der Leistungsausweis von Nationalstürmer Marc Janko ist beachtlich, auf ihn hört Fussball-Österreich.
Und Janko ist sauer über den Rauswurf von Teamchef Marcel Koller. Das Aus des Schweizers gab der ÖFB schon im September bekannt, die Spiele gegen Serbien (Freitag) und Moldawien (Montag) verkommen zu Witz-Partien.
Kollers Abschied ist skurril. Stars wie Alaba, Hinteregger, Sabitzer und Harnik haben abgesagt. Offizielle Begründung: Sie sind verletzt. Der Noch-Trainer reagiert auf seine Weise, bietet fünf (!) Neulinge auf. Kein schöner Abgang.
Nicht alle aber lassen Koller hängen. Stürmer Marc Janko, letzte Saison noch beim FC Basel unter Vertrag, bricht für den Zürcher eine Lanze. Dass der Verband mit dem Koller-Out nicht das Ende der WM-Quali abwartete, stösst der «Kobra» sauer auf.
An der offiziellen Pressekonferenz vor dem Serbien-Spiel sagt Janko vor versammelter Medienschar. «Der Stil ist beschämend. Ich frage mich, ob wirklich immer der Sport und die Entwicklung der Mannschaft im Vordergrund stehen. Koller verdient Respekt und Dankbarkeit.»
Wumms, der sitzt. Janko verweist darauf, was Koller mit dem Nationalteam vor zwei Jahren noch erreicht hat. Wir erinnern uns an den 8. September 2015. Österreich fegt in Stockholm die Schweden mit 4:1 vom Rasen und qualifiziert sich erstmals seit 1998 wieder sportlich für eine Endrunde.
Der Macher dieses Erfolgs? Marcel Koller, Arbeitersohn aus Schwamendingen ZH. Unsere Nachbarn feiern den Schweizer als «Wunderwuzzi». Sein Auftritt an der Pressekonferenz einen Tag später mit Baguette und Franzosen-Mütze geht in die österreichische Fussball-Geschichte ein. Koller kriegt Angebote aus halb Europa, verlängert aber in Wien.
Zwei Jahre später will ihn da keiner mehr. Die EM in Frankreich lief nicht nach dem Gusto der Ösis, die WM-Quali hat er vergeigt, jetzt muss Koller gehen. Und in Fussball-Österreich brodelt es. (rab)