Wir sehen ein Schlafzimmer in einem Mehrfamilienhaus im luzernischen Sursee. Eine Mutter streicht mit viel Liebe die rosarote Bettdecke glatt. Auf dem Duvet ist eine dominante Rose zu sehen. Die Frau heisst Sefika Seferovic, sie ist seit einer Woche stolze Mutter eines Schweizer Fussball-Weltmeisters. Im November 2009 hat der 17-jährige GC-Nachwuchs-Spieler Haris Seferovic mit seinem goldenen Treffer zum 1:0 gegen Gastgeber Nigeria die Schweiz zum U17-Weltmeister-Titel geschossen!
Hinter Haris Kopfkissen sind ein Luzern- und ein GC-Wimpel an die Wand genagelt. Und daneben hängt ein Poster, das den damaligen Manchester-United-Stürmer Cristiano Ronaldo zeigt. Der mittlerweile vierfache Weltfussballer und Weltstar von Real Madrid, der mit Europameister Portugal morgen beim Showdown der Schweiz in Lissabon das Leben schwer machen will.
Im Hinspiel in Basel fehlte CR7 verletzt. Die Schweiz gewann sensationell 2:0. Danach schoss CR7 in der Qualifikation für sein Land bis heute 15 Treffer.
Zurück nach Sursee. Auch an der Wand, an welche die Seferovics Haris Bett geschoben hat, kleben zwei Poster mit CR7 drauf. Neben einem Bild des damaligen Bayern-Stürmers Miroslav Klose.
Seferovic, der seit diesem Sommer in Ronaldos Heimat bei Benfica Lissabon (Ronaldo spielte einst bei Lokalrivale Sporting) Tore schiesst, sagt vor dem morgigen Showdown gegen CR7: «Ronaldo war früher eines meiner Vorbilder. Er ist einer der besten Spieler der Welt. Aber Rici Rodriguez und Stephan Lichtsteiner wissen am besten, wie man ihn stoppt. Wenn er viel Platz kriegt, wirds gefährlich. Sobald er den Ball hat, muss man ihm weh tun. Wenn man ihm mal auf die Füsse tritt, dann wird er angefressen sein.» Aber auch Seferovic weiss: Cristiano (31) ist höchstens im Verbund zu stoppen.
In den sozialen Medien sind Seferovic und viele seiner Nati-Kollegen fast täglich mit Cristiano Ronaldo verbunden. Auf „Instagram“ drücken sie bei den Beiträgen von CR7 immer wieder die „Gefällt-mir“-Taste. „Liken“ heisst das auf Neu-Deutsch.
Bleibt zu hoffen, dass der Held aus Seferovics Kindheit morgen nicht ein Bild online stellt, dass ihn beim Siegtor gegen die Schweiz zeigt.
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