Hitzfeld über Nati-Startspiel
«Die Schweiz hat alles, um gegen Brasilien zu bestehen»

Am Sonntag wartet Brasilien auf die Schweiz. Ottmar Hitzfeld weiss, wie die Nati spielen muss.
Publiziert: 16.06.2018 um 16:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:30 Uhr
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Aufgepasst: Neymar gehört zu den Top-3-Spielern der Welt, sagt Hitzfeld.
Foto: AFP
Ottmar Hitzfeld

Brasilien? Ausgerechnet Brasilien zum Auftakt. Der grosse Favorit in der Gruppe. Der Rekordweltmeister. Der meistgenannte Anwärter auf den erneuten Titelgewinn. Es wäre der sechste Titel der Südamerikaner in ihrer glorreichen Geschichte. Eine Geschichte, die geprägt ist von so grossartigen Spielern wie Pelé, Zico oder Ronaldo.

Zum Glück Brasilien! Es gibt nichts Schöneres für die Schweizer Spieler als ebendieses Startspiel. Sie sind die Aussenseiter. Aber sie haben alles, um gegen diesen Gegner zu bestehen und eine Überraschung zu schaffen. Oder gar eine Sensation. Die Mannschaft muss nur umsetzen, was sie zuletzt gezeigt hat. Was zu diskussionslosen Siegen gegen Griechenland, Panama und Japan geführt hat. Und zu einem viel beachteten Unentschieden in Spanien.

Gegen Brasilien! Gegen die Seleção mit ihren herausragenden Fussballern, die in den besten Ligen spielen. Die in den erfolgreichsten Teams der Welt absolute Leistungsträger sind und entscheidende Rollen übernehmen. Alle. Nicht nur Neymar. Das sind drei ganz wichtige «N» in der «4-N-Taktik», die von der Schweiz geplant ist. Das zeigen die Aussagen von Trainer Petkovic, Torhüter Sommer oder Mittelfeldkämpfer Behrami. Nicht nur Neymar. Brasilien ist nicht nur Neymar. In Brasilien steckt viel mehr als Neymar!

Hitzfeld betont: Behrami und Co. haben alles, um gegen Brasilien eine Überraschung zu schaffen.
Foto: TOTO MARTI

Brasilien ohne Neymar: Die Mannschaft von Trainer Tite hatte in diesem Frühling auch ohne den verletzten Superstar genügend Substanz, um Weltmeister Deutschland in Berlin zu besiegen. Und die 1:7-Schmach von der WM 2014 im eigenen Land endgültig zu tilgen.

Brasilien mit Neymar: Hat natürlich noch mehr Durchschlagskraft. Neymar gehört zusammen mit Cristiano Ronaldo und Lionel Messi zu den Top-3-Spielern der Welt. Seine stupende Ball­behandlung, seine Kreativität, sein Turbo-Antritt und auch seine Abschlussstärke machen ihn zu einem jederzeit torgefährlichen Spieler. Kommt er zu Chancen, kommt Brasilien meist auch zu Toren.

Brasilien mit Neymarbremsen? Jetzt kommt das vierte «N» ins Spiel. «N» wie Netz. Man muss eine Art Netz um Neymar herum ausspannen und ihn damit hindern, sich entfalten zu können. Das braucht sehr viel taktisches Geschick vom Trainer und von jedem einzelnen Spieler. Enorm viel Disziplin, grösste Konzentration, überdurchschnittlich viel Laufbereitschaft. Das Mittelfeld vor allem muss dauernd stören und Druck ausüben. Sonst gerät es selber unter Druck. Unter gewaltigen Druck.

Brasilien simulieren: Das hat die Schweiz hervorragend hingekriegt in Villarreal. Selten hat eine spanische Mannschaft so wenige Torchancen herausspielen können, noch seltener nur ein einziges Tor erzielt in einem Heimspiel. Der Schweiz gelang ein sehr kompakter, im Hinblick auf den WM-Start vielversprechender Auftritt. Kompliment auch an den Verband, dass er Spanien als perfekten Test­gegner für das WM-Startspiel verpflichten konnte.

Das zeigt das hohe Ansehen des Schweizer Fussballs. Und das der Nati zum WM-Start.

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