Die Brüder Ivan und Igor über Josip Drmic
«Der Abwart hat uns oft weggeschickt!»

Unser Bruder, der WM-Star – Ivan und Igor über Josip Drmic. Auch der Nati-Stürmer hat mal klein angefangen. Er liess sich oft von seinen Brüdern auf dem Velo zum Fussballplatz chauffieren und sass dabei auf der Lenkstange.
Publiziert: 16.06.2018 um 19:57 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:13 Uhr
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Josip Drmic (r.) mit einem seiner Brüder.
Michael Wegmann

Ivan ist zehn-, Igor achtjährig, als Josip am 8. August 1992 zur Welt kommt. Eigentlich habe sich Mami Gordona ja ein Mädchen gewünscht, erzählt Ivan. «Doch ihre Enttäuschung ist schnell verflogen.»

Nesthäkchen Josip ist ein Bub und ein fussballverrückter dazu. Wie alle Drmics. Papi Milko, der erstmals als Saisonier 1987 in die Schweiz kam, hat schon im ehemaligen Jugoslawien Fussball gespielt. Er war ein talentierter Fussballer, wie auch Josips Onkel Slavko und Ivan und Igor.

Ivan wächst in die Aufpasser-Rolle hinein

Gut behütet von seinen älteren Brüdern wächst Josip in Freienbach SZ auf. Ivan: «Als ältester Bruder habe ich mich natürlich schon immer um Josip gekümmert. Weil unsere Eltern nicht so gut Deutsch gesprochen haben, bin ich auch zu den Elterngesprächen gegangen.»

Ivan wächst in die Aufpasser-Rolle hinein und mit ihr. Er ist bei den Vertragsgesprächen mit dem FCZ dabei, in Nürnberg oder Gladbach. Für Josip ist sein ältester Bruder Vertrauter, Ansprechperson und Berater in einem.

Die beiden Brüder nehmen ihren jüngsten Bruder überall hin mit. «Wir sind bei jedem Wetter mit dem Velo auf den Fussballplatz. Den kleinen Josip nahmen wir immer mit dem Velo mit, meist sass er dabei auf der Lenkstange. Wir haben immer trainiert, ob bei Schnee oder Regen», sagt Igor.

Die Drmic-Jungs – oft ist auch Papi Milko dabei – kickten auf dem Fussballplatz Chrummen in Freienbach. Da wo Josip heute für gewöhnlich mit seinen Nati-Kollegen trainiert und von vielen Fans empfangen wird. Früher war das anders. Ivan: «Der Abwart hat uns oft weggeschickt. Er war der Meinung, dass wir den Platz kaputt machen.»

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Nati-Trainer Vladimir Petkovic bietet folgende 23 Spieler für die WM in Russland auf.
Foto: TOTO MARTI

Dass Josip sehr talentiert war, ist früh klar. Ivan: «Seine Bewegungen, wie er mit dem Ball umging, bei ihm hat das Gesamtpaket gestimmt.»

Josip schaut seinen Brüdern viel ab und lernt schon früh, sich gegen ältere und grössere Buben zu behaupten. Die Drmics bauen auf dem Chrummen sogar eine Metallkonstruktion. «Da befestigten wir einen Ball an einem Gummiseil So eine Art Pendelball. Unsere Konstruktion steht heute noch da!», sagt Igor, der einst in der U21 des FCB spielte. Stundenlang hätten sie damit Kopfbälle und Direktabnahmen geübt.

Bald schon hat Josip fast nur noch den Fussball im Kopf. Und die Brüder deshalb einiges zu tun. Igor: «Er war ein kleiner, frecher Siech, der am liebsten immer Fussballspielen wollte. Zwischendurch hat er deshalb auch mal in der Schule gefehlt. Da mussten wir ab und zu mal vorbei gehen...»

Der Eifer des jüngsten Drmic zahlt sich aus. Josip hat sich nach einer schwerwiegenden Knieverletzung – einige Ärzte prognostizierten bereits sein Karrieren-Ende – zurückgekämpft und ist an der WM in Russland dabei. Jetzt ist Josip ein Nati-Star und Igor und Ivan zwei seiner grössten Fans. Die Brüder unisono: «Er wird immer unser kleiner Bruder bleiben und wir sind wahnsinnig stolz auf ihn!»

WM 2018 in Russland

Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.

  • Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
     
  • Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
     
  • Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.

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