Routinier Thomas Müller hat den Deutschen Fussball-Bund (DFB) sowie die Spieler der Nationalmannschaft für ihre Reaktion auf das FIFA-Verbot der «One Love»-Binde bei der Fussball-WM in Katar verteidigt. «Wer von uns Fussballern erwartet, dass wir unseren Pfad als Sportler komplett verlassen und unsere sportlichen Träume, für die wir ein Fussballerleben lang gearbeitet haben, aufgeben, um uns politisch noch deutlicher zu positionieren, der wird enttäuscht sein», schrieb Müller am Abend vor dem deutschen WM-Auftakt gegen Japan am Mittwoch (14.00 Uhr SRF 2) bei Instagram.
Wer die ganze Situation differenziert betrachten könne, der werde das Team hoffentlich in den nächsten Wochen voll unterstützen und der Mannschaft den Rücken stärken: «Wir wollen euch zeigen, dass wir mit Teamgeist, Geschlossenheit und Fussballfinesse unsere deutsche Fussballnation begeistern können. Am besten schon gegen Japan.»
Der Verband und die Spieler engagierten sich seit Jahren weit über den grünen Rasen hinaus. «Viele Nationalspieler haben eigene Stiftungen oder unterstützen seit Jahren mit grossem Einsatz unterschiedliche soziale Einrichtungen», so Müller.
«Befremdliche Aktionen und Äusserungen»
Der Weltmeister von 2014 kritisierte dabei auch den Weltverband FIFA für das Verbot der One-Love-Binde und «weitere befremdliche Aktionen und Äusserungen», die die Spieler und das gesamte Team beschäftigten.
Sowohl der Standpunkt der FIFA als auch die Art und Weise der Kommunikation zum Bindenverbot seien «für uns in keiner Weise zu verstehen.» Die Kritik an Spielern und DFB könne er nachvollziehen und akzeptieren, er teile diese Ansicht aber nicht: «Der DFB hat Stellung bezogen und seine Haltung gegen die FIFA deutlich zum Ausdruck gebracht.» (AFP)