Das meint Gelson Fernandes nach der WM-Quali
«Wir sind eine kleine Familie»

Gelson Fernandes erklärt die Entwicklung der Nati bis zur WM-Quali und schaut nach vorne: Im nächsten Sommer könnte ein Generationen-Wechsel in der Nati anstehen, schreibt der 31-Jährige im BLICK.
Publiziert: 13.11.2017 um 11:20 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:20 Uhr
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«Die ganze Mannschaft war plötzlich wie eine Familie», sagt Gelson Fernandes.
Foto: TOTO MARTI
Gelson Fernandes
Nati-Spieler Gelson Fernandes
Foto: TOTO MARTI

Wir haben es geschafft! Natürlich, es waren zwei harte Spiele gegen Nordirland, aber am Ende haben wir uns für die WM in Russland qualifiziert. Alles andere zählt jetzt nicht mehr!

Irgendetwas ist im März 2016 mit dieser Mannschaft passiert. Ich kann wirklich nicht genau sagen, was es war. Damals verloren wir 0:1 in Irland und 0:2 gegen Bosnien-Herzegowina. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für die EM-Vorbereitung.

Doch diese Gruppe begann, zusammenzuwachsen. Als wir uns in Lugano auf die EM in Frankreich vorbereiteten, waren wir sehr diszipliniert, alle hatten eine unglaubliche Einstellung. Wir verloren erst zwar noch gegen Belgien, aber irgendwie waren unsere Sinne geschärft. Und die ganze Mannschaft war plötzlich wie eine Familie.

Unsere kleine Familie. Als Valon Behrami und ich vor den Spielen gegen Ungarn und Portugal ausfielen, schmerzte das. Weil wir unsere Familie, unsere Brüder, vermissten. Darum wollten wir wenn immer möglich trotzdem unbedingt dabei sein.

Die Schlüsselmomente der Qualifikation waren für mich der Sieg gegen Portugal und das 1:0 gegen Lettland. Gerade das Spiel gegen den Europameister nach unserer bitteren Niederlage im EM-Achtelfinal gegen Polen hat wieder alles in die richtigen Bahnen gelenkt. Und jetzt das Weiterkommen gegen Nordirland in den Playoffs.

Ich bin seit 2007 in der Nationalmannschaft. Aber meine Rolle hat sich in den letzten Jahren geändert. Ich denke, dass ich mit Valon Behrami , Stephan Lichtsteiner, Blerim Dzemaili und Johan Djourou vorangehe und ein Leader bin. Wir versuchen, die Mannschaft zusammen zu führen. Wir sind allerdings alle über 30, im nächsten Sommer nach der WM könnte ein Generationen-Wechsel anstehen.

Vielleicht muss dann die Verantwortung auf mehr Schultern verteilt sein als jetzt: Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri, Yann Sommer, Fabian Schär, Admir Mehmedi, Haris Seferovic – sie alle können sich Verantwortung teilen. Aber ich frage mich trotzdem, ob man den ganz harten Schnitt machen kann. Ob alle älteren Spieler wirklich gleich zurücktreten sollen. Wir Alten haben den Teamgeist stets gefördert. Die neue Generation (nicht in unserer Nati!) ist manchmal ein wenig auf dem Ego-Trip. Instagram, Facebook, fast wichtiger als Fussball.

Doch genug gesagt: Jetzt wird gefeiert! Die Schweiz darf stolz auf uns sein.

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