Der Doppeladler von Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka wird von der Disziplinarkommission der Fifa offiziell untersucht. Das Verfahren ist eingeleitet. Es drohen Sanktionen.
Macht man aus einer Mücke einen Elefant? Ist dieses Vorgehen unverhältnismässig? Die Kritik an der Fifa, deren Ruf ja schwer ramponiert ist und die grundsätzlich vor der eigenen Türe wischen sollte, wird kommen.
Aber der Fifa bleibt keine andere Wahl. Diese Untersuchung ist richtig. Es geht dabei nicht zuletzt um die Glaubwürdigkeit. Der Weltfussballverband positioniert den Fussball schon seit Jahren als ein völkerverbindendes Friedensprojekt. Diese Bestrebungen wurden von Xhaka und Shaqiri ad absurdum geführt.
Und es geht auch darum, dass man Grenzen setzen muss. Politische und religiöse Botschaften und nationalistische Provokationen können in keiner Form geduldet werden. Und um eine solche handelt es sich im Fall Xhaka/Shaqiri ohne Zweifel.
Auch der Schweizerische Fussballverband muss sich Fragen stellen lassen. Man weiss seit Monaten von der Brisanz und der aufgeladenen Emotionalität dieses Spiels. Dass es den Verantwortlichen nicht gelungen ist, die Spieler so zu sensibilisieren und zu coachen, dass sie ihre Nerven im Griff haben, ist kein gutes Zeichen.
Irgendjemand muss den offenbar unbelehrbaren Spielern die Grenzen aufzeigen. Als Schweizer Nationalspieler ist man nicht Privatperson. Sondern Botschafter eines Landes. Und beispielsweise auch Botschafter von Firmen und Sponsoren, die die Millioneneinkünfte der Männer in kurzen Hosen garantieren. So hat beispielsweise die Grossbank, die viel Geld in den Schweizer Fussball investiert, Filialen in der ganzen Welt.
Die Spieler haben mit ihrem naiven Vorgehen nicht nur sich, sondern auch der Mannschaft geschadet. Und das Scheinwerferlicht von ihren tollen Leistungen weg auf einen anderen Schauplatz gerichtet. Schade.
Die Solidaritätsaktion von Captain Lichtsteiner für die Spieler, die im Vorfeld und während dem Spiel auf ebenso ungehörige Art provoziert wurden, ist in Ansätzen nachvollziehbar.
Aber auch dieses Verhalten ist nicht zu Ende gedacht.
Klar ist aber auch, dass das nicht tolerierbare Verhalten einiger serbischen Offiziellen ebenfalls genau untersucht und allenfalls sanktioniert werden muss.
Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.
- Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
- Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
- Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.
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