An Krücken humpelt Yeltsin Tejeda durch die Katakomben der Pontaise, noch weiss Lausannes Mittelfeldspieler nicht, wie schlimm die Verletzung ist, die er sich in der 14. Minute zugezogen hat. «On verra», sagt der Costa Ricaner auf Französisch. Man müsse die Untersuchung am Montag abwarten. Sein Blick? Nachdenklich.
Erst als er auf die bevorstehende WM in Russland angesprochen wird, erhellt sich Tejedas Gemüt. «Das ist schon sehr speziell, dass wir auf die Schweiz treffen», so der defensive Mittelfeldspieler. Auf jenes Land, in dem er seit eineinhalb Jahren lebt und spielt, 28 Spiele hat er seit seiner Ankunft für Lausanne absolviert.
Während er in der Schweizer Super League gegen den Abstieg kämpfte, ist er bei Costa Rica in den letzten Jahren eine feste Grösse gewesen. 45 Länderspiele hat Tejeda schon auf dem Buckel, vor drei Jahren ist er mittendrin, als sich die Mittelamerikaner in einer Gruppe mit England, Uruguay und Italien sensationell für den Achtelfinal qualfizieren, dort Griechenland eliminieren und erst im Viertelfinal an Holland scheitern.
«Seither sind die Erwartungen in unserem Land massiv gestiegen», sagt Tejeda. Dabei sei Costa Rica an der WM 2018 in der Gruppe mit Brasilien, der Schweiz und Serbien nur Aussenseiter. «Brasilien ist Favorit auf den Titel, Serbien hat eine Top-Quali gespielt, die Schweiz verfügt über herausragende Spieler», so Tejeda.
Einen davon trifft er nach dem Schlusspfiff in den Katakomben: Michael Lang. «Wir sehen uns an der WM», sagt Tejeda. Am 27. Juni kommts zum Duell. Bis dann dürfte die Verletzung des defensiven Mittelfeldspielers kein Thema mehr sein.