Bürki-Papa Martin
«Roman war auch ein guter Hornusser»

Martin Bürki über den Karrieren-Anfang von Nati-Goalie Roman Bürki.
Publiziert: 04.06.2018 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:10 Uhr
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Roman Bürkis Paraden führten ihn von Münsingen nach Dortmund.
Foto: TOTO MARTI
Max Kern

WM-Serie: Mein Sohn, der WM-Star

Auf dem Balkon der Familie Bürki in der Berner 12 000-Seelen-Kleinstadt Münsingen weht eine YB-Fahne. Mode-Fans? Mitnichten! Marco Bürki (24), der jüngere der beiden Söhne, ist seit Ende April stolzer Meisterkicker, Vater Martin (55) trainierte bis letzten Sommer nebenbei die Goalie-Junioren von YB. Und auch Roman Bürki (27), der Nati-Torhüter, hat eine Vergangenheit bei YB. Als 19-jähriger Junior steht er im Sommer 2010 in der Champions-League-Qualifikation gegen Fenerbahçe Istanbul im Tor.

In einer Ecke im Treppenhaus lehnen drei Meter lange Stecken. Der Fachmann würde einen Hornusser im Hause vermuten. Im Dachstock der Attika-Wohnung der Bürkis hängen gegen 30 grüne Kränze. Vater Martin (Roman ruft ihn «Bäppu») ist Mitglied der Hornusser-Gesellschaft Zuchwil.

«Auch beide Giele haben 'ghornusset'», sagt Bürki senior, «neben dem Fussball, beide waren gut im Hornussen.»

Doch Heizungsmonteur Bürki ist in den 90er-Jahren in seiner Freizeit vor allem Fussballer. Torhüter des Erstligisten Münsingen. Damals dritthöchste Liga der Schweiz. Und Bürki bringt's 1994 gar zu einer BLICK-Schlagzeile: «Münsingen-Goalie seit 772 Minuten ungeschlagen».

Da war klein Bürki knapp vier. Und schon bald bei jedem Spiel seines Vaters dabei. «In Münsingen stand 'Römu' hinter meinem Tor. Zu den Auswärtsspielen durfte er im Car mitfahren. Während des Spiels sass er auf der Ersatzbank. Und auf der Heimfahrt gab's jeweils ein Sandwich. Das war das Highlight für ihn.»

Martin Bürki über seinen Sohn Roman: «Er kann schlecht verlieren.»
Foto: freshfocus

Während der Junioren-Zeit beim FC Münsingen hat der heutige Dortmund-Goalie aber einen kleinen Durchhänger. Vater Bürki: «Plötzlich wollte er nicht mehr ins Tor.» Weshalb? «Weil er sich so einsam fühlte, wenn die Mitspieler vorne nach einem Tor jubelten.»

Bürki spielt kurz als Stürmer, doch bald darauf trägt er wieder Handschuhe. «Er hechtete auf beide Seiten sehr gut, er hatte keine Angst und schon früh eine sehr gute Technik. Und: Er war schon damals sehr, sehr ehrgeizig. Er kann schlecht verlieren.»

Beim damaligen Challenge-League-Klub FC Thun (Trainer: Murat Yakin) wird Bürkis Talent noch nicht erkannt. YB lehnt ihn zuerst nach Schaffhausen, im Januar 2011 dann zu GC aus. Bürki ist unter Trainer Ciri Sforza die Nummer 2 hinter Swen König. Nicht lange. Schon Anfang April 2011 krallt sich Bürki die Nummer 1. Und gibt sie nicht mehr her.

«Bei GC ist ihm dank Goalie-Trainer Chris Born der Knopf dann richtig aufgegangen.»

Bürki spielt mittlerweile seit gut drei Jahren in Dortmund.
Foto: freshfocus

Nach dreieinhalb Jahren Niederhasli wechselt Bürki zum SC Freiburg. Und nach der ersten bestechenden Saison in der Bundesliga gleich zum Riesen Borussia Dortmund. Er verdrängt Weltmeister und BVB-Legende Roman Weidenfeller (gab jetzt mit 37 den Rücktritt).

Bürki senior ist bei fast jedem BVB-Heimspiel im Stadion. Gattin Karin, sie arbeitet als Primar-Lehrerin, ab und zu. Auch nach drei Jahren Dortmund staunen die Bürkis noch über «die Wand»: 25 000 der 81360 gelb-schwarzen Fans stehen alleine hinter Romans Rücken. Oder doppelt so viele wie Münsingen Einwohner hat.

Bürki: «Wenn der Giel da am Einlaufen ist und bei der Aufstellung seine Name gerufen wird, dann bekommst du als Vater Hühnerhaut.»

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Yann Sommer, Note 5: Tolle Parade nach zwei Minuten. Hält in der 83. Minute sensationell gegen Rodrigo.
Foto: TOTO MARTI
WM 2018 in Russland

Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.

  • Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
     
  • Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
     
  • Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.

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