Während in der Schweiz viele Veranstalter ihre WM-Public-Viewings absagen, um Strom zu sparen, fallen diese in vielen französischen Grosstädten aus einem anderen Grund aus. Nämlich aus Protest gegen Gastgeber Katar.
Nachdem bereits Strassburg, Lille, Reims und Bordeaux auf Public Viewings verzichten, ziehen nun auch Marseille, Nancy und die Hauptstadt Paris nach.
Der Pariser Abgeordnete für Sport, Pierre Rabadan erklärt, dass die ökologischen und sozialen Umstände der WM gegen eine Übertragung spreche. Ein weiterer Grund sei, dass das Turnier im Dezember und nicht wie normal im Sommer stattfinde.
Marseille will WM nicht fördern
Die Stadt Marseille liess gegenüber der Zeitung «Le Monde» verlauten: «Dieser Wettbewerb hat sich allmählich in eine menschliche und ökologische Katastrophe verwandelt, die mit den Werten, die wir durch den Fussball vermittelt sehen wollen, unvereinbar ist.»
Weiter sagen sie, man könne nicht zur Förderung dieser Weltmeisterschaft beitragen, da man sich für den Aufbau einer grüneren Stadt einsetzt, sowie den «Werten des Teilens und der Solidarität im Sport» stark verbunden sei.
Katar steht als Gastgeber dieser umstrittenen WM schon lange in der Kritik. Vor allem der Umgang mit den Gastarbeitern auf den WM-Baustellen, sowie die Verstösse gegen die Menschenrechte im Land sorgen weltweit für Empörung. Ob noch weitere französische Städte beim Boykott nachziehen, bleibt abzuwarten. (bjl)