GC-Stamm, Restaurant Adlisberg, vor den Toren Zürichs. Sepp Blatter (82), seit vier Wochen Ehrenpräsident dieser Senioren-Runde, greift zum Handy, schmunzelt.
Anruf aus dem Kreml. Russland-Präsident Wladimir Putin erkundigt sich über seinen Vize Witali Mutko, wann er seinen Ehrengast bei der WM in Moskau empfangen darf. Blatter sagt: «Ich werde am 14. Juni beim Eröffnungsspiel Russland gegen Saudiarabien dabei sein. Sofern mich Wladimir einlädt, schon zuvor beim Fifa-Kongress. Dann würden zwei Fifa-Präsidenten zugegen sein. Gianni Infantino und ich. Denn ich bin ja noch immer Präsident. Ich wurde nie abgewählt, nur suspendiert.»
Für sechs Jahre hat die Fifa Sepp Blatter suspendiert. Darf er aber wirklich an WM-Spiele, geschweige denn zum Kongress? Ein Fifa-Sprecher sagt: «Zu den WM-Spielen als Zuschauer darf er, kein Problem. Er besucht die Spiele nicht in einer offiziellen Funktion.» Doch beim Fifa-Kongress ist Blatter unerwünscht: «Die Einladungen dazu verschickt die Fifa.» Nicht Wladimir Putin.
So oder so: Noch vor der WM wird Blatters zweites Buch veröffentlicht werden: «Die letzten Korrekturen sind gelesen. Gedruckt und verlegt wird es diesmal von einem grossen französischen Verlag.» Und im August plant er sein Sepp-Blatter-Turnier in seiner Walliser Heimat Ulrichen: «Mit vier Jugendmannschaften und einem Prominentenmatch. Traditionen darf man doch nie sterben lassen.»
Van Basten mit Alex Frei und Delgado
Zürich – Am 9. und 10. Mai findet auf dem Sportplatz Buchlern der 80. Blue Stars/Fifa Youth Cup statt. Beim traditionsreichen Junioren-Turnier spielten auch schon spätere Superstars wie David Beckham, Pep Guardiola, Kaka oder Piqué.
Dieses Jahr messen sich Junioren von Mannschaften wie Köln, Espanyol oder West Ham mit Schweizer Teams wie YB, GC oder Zürich. Erstmals findet auch ein Frauen-Turnier statt, unter anderem haben Valencia und Inter Mailand ihre Teilnahme zugesagt. Der Eintritt ist frei.
Auch zum Legendenspiel an Auffahrt um 18.15 Uhr. Dort spielen unter anderem Marco van Basten, Zvonimir Boban oder Nuno Gomes mit. Ex-Schweizer Nati-Stars wie Pascal Zuberbühler oder Alex Frei laufen ebenso auf wie Ex-Basel-Regisseur Matias Delgado. (A.Bö.)