«Das Ende einer grossen Fussball-Nation», titelt die «Bild» am Morgen nach dem WM-Out in ihrem Kommentar. Damit trifft die grösste Zeitung Deutschlands die Stimmung auf den Punkt.
Besonders die Weltmeister von 2014, die nun als Experten die deutschen Spiele fürs TV analysieren, üben Kritik. «Hansi Flick hat sich etwas verzockt», sagt etwa Sami Khedira in der ARD. Flicks Startaufstellung mit Joshua Kimmich als Aussenverteidiger aber ohne echten Mittelstürmer, der die Flanken verwertet, sei nicht aufgegangen, findet Khedira. Trotzdem würde er an Flick als Bundestrainer festhalten.
Vor dem Heimflug stellt sich der deutsche Verbands-Boss Bernd Neuendorf den Medien. Eine Jobgarantie für Trainer Hansi Flick und Geschäftsführer Oliver Bierhoff will er nicht aussprechen. Dafür soll es in den nächsten Wochen zu einer Krisensitzung mit Flick, Bierhoff und Liga-Boss Hans-Joachim Watzke kommen. «Meine Erwartung an die sportliche Leitung ist, dass sie zu diesem Treffen eine erste Analyse vornimmt, eine sportliche Analyse dieses Turniers, dass sie aber auch Perspektiven entwickelt für die Zeit nach dem Turnier mit Blick auf die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land», sagt Neuendorf.
Vor dem Heimflug stellt sich der deutsche Verbands-Boss Bernd Neuendorf den Medien. Eine Jobgarantie für Trainer Hansi Flick und Geschäftsführer Oliver Bierhoff will er nicht aussprechen. Dafür soll es in den nächsten Wochen zu einer Krisensitzung mit Flick, Bierhoff und Liga-Boss Hans-Joachim Watzke kommen. «Meine Erwartung an die sportliche Leitung ist, dass sie zu diesem Treffen eine erste Analyse vornimmt, eine sportliche Analyse dieses Turniers, dass sie aber auch Perspektiven entwickelt für die Zeit nach dem Turnier mit Blick auf die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land», sagt Neuendorf.
Brisant wird es, als Flick bei Moderatorin Esther Sedlaczek und Experte Bastian Schweinsteiger zum Interview erscheint. «Bastian Schweinsteiger hat gesagt, er hat das Gefühl gehabt, dass die anderen Teams immer mehr brennen als die deutsche Nationalmannschaft. Geben Sie ihm recht?», fragt Sedlaczek den DFB-Coach. «Nein», gibt Flick zurück. Die Moderatorin hakt nach: «Warum nicht?» «Weil das absoluter Quatsch ist. Wie machst du das fest?», richtet sich Flick nun direkt an Schweinsteiger.
«Es gibt Situationen auf dem Spielfeld, da fehlen bei den Spielern die fünf Prozent Konzentration», erklärt Schweinsteiger. «Wenn man sich heute das 1:1 anschaut. Und brennen heisst ja nicht nur immer attackieren, sondern auch im Kopf dabei zu sein. Wir haben zu oft den Gegenspieler freigelassen und nicht zugestellt, vor allem die Verteidiger.» Der Bundestrainer holt noch einmal zum Konter aus: «Ja, das ist so. Wir haben Tore bekommen, Fehler gemacht. Dass die Mannschaft nicht brennt, sehe ich nicht. Sie hat gewollt.»
Grosse Leere bei Kimmich
Weniger aufgeladen, dafür umso leerer ist die Stimmungslage bei Joshua Kimmich. «Für mich persönlich ist das der schlimmste Tag meiner Karriere», sagt der 27-Jährige. «Ich habe Angst, dass ich in ein Loch falle! Man macht sich schon Gedanken, diese Misserfolge sind mit meiner Person verbunden!» Happige Worte des Bayern-Profis, der nach der WM 2018 (Gruppenphase) und der EM 2021 (Achtelfinal) auf dem heutigen Heimflug die nächste Enttäuschung mit der Nationalmannschaft verdauen muss.
Apropos Heimflug: Dieser war gemäss Informationen der «Bild» für den Fall der Fälle schon gebucht. Sprich: Das Aus nach der Gruppenphase wurde vor dem letzten Spiel in Betracht gezogen. Auch das passt so gar nicht zum deutschen Selbstverständnis einer einst grossen Fussball-Nation. (cmü)