Es überrascht eigentlich keinen mehr: Dass der Deutsche Fussball-Bund (DFB) die WM 2006 im eigenen Land nur Dank Schmiergelder an Fifa-Funktionäre zugesprochen erhielt, gilt als erwiesen. Nun offenbaren die internen Untersuchungen, dass der DFB die dubiosen Zahlungen jahrelang und systematisch vertuscht hat. Zu diesem Schluss kommen die Anwälte, welche die WM-Affäre untersuchen. DFB-Vizegeneralsekretär Stefan Hans sagt, es sei ein «Hochreck» der Verschleierung gewesen. Den Unterlagen habe man «nicht ansehen» können, dass es sich dabei um illegale Zahlungen gehandelt habe.
Nur wenige Mitglieder des WM-Organisationskomitees sollen den wahren Grund der Zahlungen gekannt haben.
Namentlich geht es um Gelder in Höhe von 6,7 Mio. Euro, die als Afrika-Hilfe deklariert worden waren, um dort Fussballplätze zu bauen. Naheliegender ist aber, dass ein Grossteil der Summe als Ausgleich dafür verwendet wurde, dass Südafrika die WM-Austragung 2006 an Deutschland verlor.
Besonders verdächtig ist auch eine Zahlung in Höhe von 250 000 Dollar am 5. Juli 2000 – einen Tag vor der WM-Vergabe an Deutschland.