WM-2006-Zoff unter alten Freunden
Beckenbauer rückt von Niersbach ab

Sie galten als gute Freunde, jetzt scheint sie das Sommermärchen zu entzweien: Franz Beckenbauer ist wütend auf DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, weil der mit seiner Pressekonferenz vorgeprescht sei.
Publiziert: 24.10.2015 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:21 Uhr
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Schmallippig: Der angeschuldigte Franz Beckenbauer meidet derzeit die Öffentlichkeit.
Foto: Getty Images

Der «Kaiser» ist enttäuscht. Franz Beckenbauer (70), ins Zwielicht geratene Lichtgestalt des deutschen Fussballs, ist über DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (64) verärgert. Der Grund: Dessen Auftreten in der Affäre um eine angebliche «schwarze Kasse» zum Kauf von Stimmen bei der Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland.

Niersbach bizarrem Pressekonferenz-Auftritt am Donnerstag war zwei Tage zuvor ein Vier-Augen-Gespräch der beiden alten Freunde vorausgegangen. Bei Beckenbauer in Salzburg. Der OK-Präsident der WM 2006 sei davon ausgegangen, dass es sich dabei um ein vertrauliches Gespräch handle, berichtet die dem «Kaiser» nahestehende «Bild».

Dass er an der Niersbach-Pressekonferenz eine grosse Rolle spielen würde, darüber sei Beckenbauer bloss eine Stunde vor deren Beginn informiert worden. Er fühle sich «überrumpelt» und sei «not amused».

Ein weiterer alter Weggefährte also, der sich von Niersbach abwendet. Gestern Abend hatte sich sein Vorgänger als DFB-Präsident, Theo Zwanziger, einmal mehr zu Wort gemeldet. «So wie ich das sehe, lügt Niersbach», sagte er dem «Spiegel» über dessen Behauptung, bei der Vergabe der WM 2006 sei «alles mit rechten Dingen» zugegangen. «Es ist eindeutig, dass es eine schwarze Kasse gab.» (eg)

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