Es gibt Fussballtrainer wie Ex-GC-Coach Goran Djuricin, die verlieren die Nerven, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. BLICK berichtete).
Und dann gibt es solche wie Marcel Koller. Die bleiben selbst dann cool, wenn sie eigentlich bis aufs Blut genervt sein müssten. Statt sich über die gefühlt hundertste Frage nach seiner Zukunft zu echauffieren, lächelt Koller das Ganze einfach weg. «Es gibt keine Veränderungen. Alles ist gleich wie vor der Pause.»
FCB-Bosse wollen zusammensitzen
Heisst: Sein Vertrag läuft Ende Juni aus. Für FCB-Legende Beni Huggel ein unhaltbarer Zustand: «Für mich ist fragwürdig, dass die Zukunft von Koller noch nicht geklärt ist.» In dieser Woche wollen die FCB-Bosse zusammensitzen. Ob Kollers Vertrag verlängert wird?
Dafür spricht, dass der Trainer seit knapp drei Wochen wieder mit der Mannschaft trainiert. Die Spieler kennt, im Saisonendspurt Stabilität garantiert. Dass er nach dem 3:0-Hinspielsieg im Achtelfinal gegen Frankfurt mit einem Bein im Europa-League-Viertelfinal steht, dass er im Cup noch vertreten ist. Und auch im Meisterrennen. Auch wenn der Rückstand auf YB und St. Gallen fünf Punkte beträgt und der FCB und national vieles schuldig blieb.
Grundsätzlich sind die Zahlen aber kein Argument gegen den Trainer. Nur 16 Pleiten in 83 Pflichtspielen, 2,06 Punkte pro Match, der viertbeste Schnitt hinter Urs Fischer, Heiko Vogel und Thorsten Fink.
Klausel spricht gegen Koller
Was gegen den 59-Jährigen spricht: die Klausel in seinem Vertrag. Sollte der Zürcher Meister werden, würde sich dieser automatisch um ein weiteres Jahr verlängern. Über eine Million soll der langjährige Trainer der österreichischen Nationalmannschaft pro Jahr kassieren. Geld, das die Basler schon vor der Corona-Krise nicht hatten (siehe Box unten). Nun drohen finanziell noch düsterere Zeiten.
Koller entspricht zudem nicht jener Philosophie, die man beim FCB in den nächsten Jahren einführen will. Moderner Fussball à la Red Bull und Ajax Amsterdam. Er liebe alles daran, so FCB-Präsident Bernhard Burgener im Interview mit SonntagsBlick. «Schnelles Umschalten, Pressing, Tempo bei Ballbesitz.» Nicht ohne Grund wurde mit Percy van Lierop ein Nachwuchschef mit Amsterdamer Vergangenheit verpflichtet. Koller? Scheint in diesen mittel- und langfristigen Überlegungen keinen Platz zu haben.
Dass er im fussballverrückten Basel nicht als Identifikationsfigur taugt, spricht ebenfalls gegen eine rotblaue Zukunft. Eine FCB-Legende, das ist klar, wird er in diesem Leben jedenfalls nicht mehr werden. Dafür ist seine Vergangenheit zu sehr mit den Grasshoppers verbunden. Über 400 Spiele, nie ist Koller für einen anderen Klub aufgelaufen. Er wurde siebenmal Meister und fünfmal Cupsieger. Auch als Trainer führte er den Rekordmeister zum Titel.
Ob er die Möglichkeit bekommt, jenen Erfolg mit dem FCB zu wiederholen und bis zum Saisonende Trainer bleibt, entscheidet sich bald. Laut BLICK-Infos spricht alles dafür.
Laut BLICK-Informationen sollen sich die FCB-Bosse auf der Suche nach potenziellen Investoren befinden. Eine Überraschung ist das nicht, nimmt man die Kennzahlen aus dem Geschäftsjahr 2019 als Massstab. Ein Jahres-Minus von 19 Millionen Franken weist der FC Basel aus – Einnahmen aus Eintrittsgeldern (19 Mio.), Sponsoring (10 Mio.) Uefa-Prämien (13 Mio.) und Einnahmen aus Transfers steht unter anderem ein Personalaufwand von über 50 Millionen Franken entgegen.
Dazu kommt ein sonstiger betrieblicher Aufwand von 37 Millionen Franken. Insgesamt beschäftigt der FC Basel 216 Vollzeitstellen, davon bestehen 68 aus Spielern und Staff der 1. Mannschaft. «Der FC Basel konnte 2019 die geplanten Umsatzziele mit Ausnahme der Einnahmen aus Spielertransfers erreichen und teilweise verbessern», schreibt der Klub auf der offiziellen Homepage.
Der FC Basel habe im Geschäftsjahr 2019 zudem bewusst auf lukrative Transferangebote für mehrere Spieler verzichtet, um europäisch dabei zu sein und den Wert der Spieler zu steigern. «Diese Entscheidung zugunsten der sportlichen Ziele führte zu einem negativen Geschäftsergebnis 2019, sodass eine Ausgleichszahlung von CHF 18,7 Mio. der FC Basel Holding AG notwendig wurde», schreibt der Verein. (skr)
Laut BLICK-Informationen sollen sich die FCB-Bosse auf der Suche nach potenziellen Investoren befinden. Eine Überraschung ist das nicht, nimmt man die Kennzahlen aus dem Geschäftsjahr 2019 als Massstab. Ein Jahres-Minus von 19 Millionen Franken weist der FC Basel aus – Einnahmen aus Eintrittsgeldern (19 Mio.), Sponsoring (10 Mio.) Uefa-Prämien (13 Mio.) und Einnahmen aus Transfers steht unter anderem ein Personalaufwand von über 50 Millionen Franken entgegen.
Dazu kommt ein sonstiger betrieblicher Aufwand von 37 Millionen Franken. Insgesamt beschäftigt der FC Basel 216 Vollzeitstellen, davon bestehen 68 aus Spielern und Staff der 1. Mannschaft. «Der FC Basel konnte 2019 die geplanten Umsatzziele mit Ausnahme der Einnahmen aus Spielertransfers erreichen und teilweise verbessern», schreibt der Klub auf der offiziellen Homepage.
Der FC Basel habe im Geschäftsjahr 2019 zudem bewusst auf lukrative Transferangebote für mehrere Spieler verzichtet, um europäisch dabei zu sein und den Wert der Spieler zu steigern. «Diese Entscheidung zugunsten der sportlichen Ziele führte zu einem negativen Geschäftsergebnis 2019, sodass eine Ausgleichszahlung von CHF 18,7 Mio. der FC Basel Holding AG notwendig wurde», schreibt der Verein. (skr)