Foto: SOL

Weggefährten über René C. Jäggi
«Schön, gehts ihm wieder so gut»

Erstmals spricht René C. Jäggi (70) im BLICK über seinen Selbstmordversuch. Mit seiner Offenheit 
beeindruckt der ehemalige Sport-Topmanager 
auch seine langjährigen Weggefährten.
Publiziert: 31.08.2019 um 12:01 Uhr
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2002: FCB-Goalie Zuberbühler feiert mit Jäggi den Meistertitel.
Foto: TOTO MARTI
Michael Wegmann, Andreas Böni 
und Max Kern

Pascal Zuberbühler (Ex-Basel-Torhüter, Meister und Champions-League-Teilnehmer mit René C. Jäggi, heute Teleclub- und Fifa-Mitarbeiter): «Ich habe noch heute viel Kontakt mit René. Ein Top-Mann, den ich immer geschätzt und bewundert habe. Mein Lieblings-Präsident. Die Offenheit, mit der er über seinen Selbstmordversuch redet, ist bewundernswert. Er ist einer, der wie ein Fels hinsteht. Es ist Klasse von ihm, dass er hinsteht und so ein Interview gibt.»

Karli Odermatt (FCB-Legende): «Ich habe ihn in letzter Zeit öfters an den FCB-Spielen gesehen. Dass er nun, drei Jahre nach seinem Suizidversuch, erstmals öffentlich darüber reden konnte, ist sehr wichtig. Für ihn persönlich und auch für alle anderen Menschen. Ich wurde in den letzten Jahren oft gefragt, weshalb nur René C. Jäggi dies getan habe und konnte nie eine Antwort geben. Nun hat er selber geantwortet. Es ist einfach nur sehr schön, dass es ihm wieder so gut geht. Ich freue mich sehr für ihn.»

Ciriaco Sforza (Spieler in der Bundesliga unter René C. Jäggi bei Kaiserslautern, heute Wil-Trainer): « Er hat sich anscheinend von allen richtig verabschiedet. Aber es sollte noch nicht sein. Was der Auslöser war, weiss nur René selbst.» 

Carlos Varela (Ex Basel-Spieler, heute Scout bei Servette): «Vor ein paar Monaten hat mich René C. Jäggis Tochter angefragt, ob ich ein Gratulations-Video zum Geburtstag ihres Vaters schicken könnte. Das habe ich natürlich sofort und gern gemacht. Persönlich hatte ich zuletzt keinen Kontakt mehr mit ihm. Nun hat er erstmals seit der Tragödie gesprochen. Es freut mich sehr, dass es ihm wieder gut geht. Einen solch tollen Präsidenten hat man nur einmal in seiner Karriere. Als ich damals zum FCB gewechselt bin, hat er mir sehr geholfen. Er war wie ein Vater für mich.»

Der Fall Jäggi

Am 1. September 2016 kommt die Meldung, dass ein 67-jähriger Mann im Gartenpark des Bethesda-Spitals mit einer schweren Schussverletzung aufgefunden wurde. Im Morgengrauen entdecken die Angestellten der Privatklinik den Mann. Er sitzt auf einem Stuhl in der Nähe der Villa Burkhardt. Er hatte sich in den Kopf geschossen. Schnell sickert durch, dass es sich beim Schwerverletzten um René C. Jäggi handelt.

Im BLICK gestern spricht der ehemalige Basel-Präsident und Adidas-Macher über seinen versuchten Suizid. Wie er nach drei Wochen auf der Intensivstation aus dem Koma erwachte. Wie er die Augen erstmals wieder aufschlägt, da schaut er seiner Tochter ins Gesicht.

«Was machst du da? Bin ich im Himmel?», fragt er verwundert. «Nein, Papi, wir sind im Spital», sagt seine Tochter. Ist er in diesem Moment enttäuscht, dass er noch lebt? «Nein. Es ist wie ein Reset-Knopf, den ich gedrückt habe. Und jetzt bin ich wieder da. Ich habe jetzt einfach einen zweiten Geburtstag.»

Jäggi hat das linke Auge verloren. Die Augenlider hängen noch ein wenig herunter. «Aber das wird noch korrigiert», sagt er. Genauso wie ihm noch ein Eingriff im Gaumen bevorsteht, damit er auch wieder richtig essen kann. Aber er hat keine Hirnverletzungen erlitten – und kann deswegen mit neuem Optimismus weiterleben.

 

Am 1. September 2016 kommt die Meldung, dass ein 67-jähriger Mann im Gartenpark des Bethesda-Spitals mit einer schweren Schussverletzung aufgefunden wurde. Im Morgengrauen entdecken die Angestellten der Privatklinik den Mann. Er sitzt auf einem Stuhl in der Nähe der Villa Burkhardt. Er hatte sich in den Kopf geschossen. Schnell sickert durch, dass es sich beim Schwerverletzten um René C. Jäggi handelt.

Im BLICK gestern spricht der ehemalige Basel-Präsident und Adidas-Macher über seinen versuchten Suizid. Wie er nach drei Wochen auf der Intensivstation aus dem Koma erwachte. Wie er die Augen erstmals wieder aufschlägt, da schaut er seiner Tochter ins Gesicht.

«Was machst du da? Bin ich im Himmel?», fragt er verwundert. «Nein, Papi, wir sind im Spital», sagt seine Tochter. Ist er in diesem Moment enttäuscht, dass er noch lebt? «Nein. Es ist wie ein Reset-Knopf, den ich gedrückt habe. Und jetzt bin ich wieder da. Ich habe jetzt einfach einen zweiten Geburtstag.»

Jäggi hat das linke Auge verloren. Die Augenlider hängen noch ein wenig herunter. «Aber das wird noch korrigiert», sagt er. Genauso wie ihm noch ein Eingriff im Gaumen bevorsteht, damit er auch wieder richtig essen kann. Aber er hat keine Hirnverletzungen erlitten – und kann deswegen mit neuem Optimismus weiterleben.

 

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