Mit Unverständnis reagierte die Welt, als Sepp Blatter vor zwei Wochen die Resultate der internen Untersuchung rund um die Vergabe der Weltmeisterschaft an Russland und Katar präsentierte. Das Fazit: Beide Bewerber dürfen die WM behalten.
Allerdings reichte Sepp Blatter wenige Tage später bei der Bundesanwaltschaft Strafanzeige wegen «möglichen Fehlverhaltens von Einzelpersonen» ein. Um wen es sich bei den Einzelpersonen handelte, war damals nicht bekannt.
Fifa-Jurist Hans-Joachim Eckert hatte damals gesagt: «Es gibt in einzelnen Zusammenhängen Hinweise auf potenziell regel- oder rechtswidrige Vorgänge. Diesen muss jetzt nachgegangen werden, und zwar sowohl Fifa-intern als auch durch staatliche Strafverfolgungsbehörden.»
Wie «Faz.net» berichtet, soll Franz Beckenbauer eine der Personen sein, gegen die intern wegen Korruption ermittelt wird. Beckenbauer war bis 2011 Mitglied des Fifa-Exekutiv-Komitees. Die Weltmeisterschaften wurden im Dezember 2010 vergeben.
Ausserdem sollen die Fifa-internen Ethik-Hüter gegen Spaniens Verbandspräsidenten Ángel María Villar Llona und den belgischen Fifa-Chefmediziner Michel D’Hooghe vorgehen. Ebenso im Visier sei der Thailänder Worawi Makudi. Alle drei sind immer noch Mitglied des Exekutiv-Komitees.
Gemäss «Spiegel Online» wollte Beckenbauer sich zu den Vorwürfen nicht äussern. Auch die Fifa kommentierte den Bericht nicht.
Gegen Beckenbauer wurde im Sommer bereits einmal eine 90-tägige Sperre verhängt, da er nur ungenügend mit der Ethik-Kommission zusammenarbeitete. Allerdings hob die Fifa die Sperre nach zwei Wochen wieder auf, da Beckenbauer sich kooperativer zeigte. (ent)