Glanzvoll ists nicht, was Cupsieger Wolfsburg gegen Eintracht Frankfurt bietet. Aber erfolgreich. Die Wölfe gewinnen 2:1. Letztes Jahr gabs zum Start gegen denselben Gegner bloss ein 2:2.
Diego Benaglio sitzt mit Rückenproblemen auf der Tribüne. Timm Klose verteidigt ebenso 90 Minuten wie Ricardo Rodriguez.
Und Ricardos Bruder Francisco? Der vierte Wolfsburg-Schweizer spielt mit der zweiten Mannschaft 1:1 in Meppen und legt dabei das Wolfsburger Führungstor auf.
Heute entscheidet er sich
Offensichtlich unbelastet von der Entscheidung, die Rodriguez, der Jüngste, zu treffen hat: ob er künftig für die chilenische Nationalmannschaft spielt. Die Chilenen buhlen seit längerem um «Cicos» Gunst und boten ihn für den Test der A-Nati gegen Paraguay am 5. September auf. Offenbar will Rodriguez heute verkünden, ob er dem Aufgebot folgt. Tut er’s, schlüge er sich die Tür zur Schweiz nicht zu – Testspiele sind nicht bindend.
Dennoch stösst das offensive Vorgehen der Chilenen einem besonders auf: U21-Nati-Trainer Heinz Moser. «Ich finde es unnötig, dass der chilenische Verband den Burschen in eine solche Situation bringt und ihn zu diesem Zeitpunkt vor die Wahl stellt.» Moser gibt nächsten Freitag sein Aufgebot fürs EM-Quali-Spiel am 7. September in Kasachstan bekannt – Rodriguez ist fest eingeplant.
Am Samstag sprach Moser zuletzt mit Rodriguez. «Ich habe ihm gesagt, dass ich auf ihn setze, und ich werde alles dafür tun, dass er bei uns in der U21 in der Quali spielt.»
Dennoch begreift Moser, dass Rodriguez hin- und hergerissen ist. «Es ist ja logisch, dass ihn Chile reizt und dass ihn ein solches Aufgebot für die A-Nati aufwühlt. Der Zeitpunkt ist einfach fraglich», so der U21-Nati-Trainer.