Shaqiri über Kosovo-Diskussionen und Captain-Frage
«Ich bin enttäuscht»

Ist Xherdan Shaqiri sauer? Sein Auftritt am Donnerstag lässt diesen Schluss zu!
Publiziert: 20.05.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:00 Uhr
Andreas Böni und Max Kern

Grosser Auflauf gestern im Nike-Shop im Zürcher Jelmoli: Xherdan Shaqiri (24) trifft mit seinen Nati-Kumpels Ricardo Rodriguez und Yann Sommer seine Fans. Auf die Kosovo-Frage sagt er: «Ich habe mich sehr gefreut, dass der Kosovo aufgenommen wurde. Aber ich spiele sehr herzvoll für die Schweiz und will eine sehr gute EM machen. Ich bin für die Schweiz da. Ich gebe alles für die Schweiz. Es gibt im Moment nichts zu diskutieren.»

Ein Wechsel zum Kosovo sei kein Thema. Ein klares Bekenntnis wie von Granit Xhaka gibt er (noch) nicht ab. Ist er sauer, weil vom Schweizerischen Fussball-Verband in dieser Frage keiner mit ihm gesprochen hat? Kann sein. Shaq: «Nein, niemand hat mit mir geredet. Ich finde das ein bisschen komisch.»

Nicht der einzige Grund, warum er sich benachteiligt fühlt. Auch in der Captain-Frage fühlt er sich nicht gut behandelt. Trainer Vladimir Petkovic gab am Mittwoch bekannt, dass Stephan Lichtsteiner der neue Captain sei, vor Valon Behrami und Granit Xhaka.

Shaqiri dazu: «Jeder will Captain sein. Von der Hierarchie her bin ich ganz oben dabei. Ich müsste bei den Captains dabei sein. Ich bin sicher enttäuscht. Petkovic hat mir in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass ich nicht zu den Captains gehöre. Es gab jedoch keine Argumentation, wieso ein verdienter Spieler, der gerne Verantwortung übernommen hätte, nicht höher in dieser Hierarchie steht.»

Seine Argumentation: Mit erst 24 Jahren schon 51 Länderspiele auf dem Konto – und mit 17 Toren der klar beste Skorer der aktuellen Mannschaft. Rekordtorschütze Alex Frei (42 Treffer) hatte im gleichen Alter gerade mal 8 Tore auf dem Konto. Ein weiteres Ziel könnte es auch sein, den Rekord von Heinz Hermann (118 Länderspiele) zu brechen.

Und vor allem ist Shaqiri unsere Geheimwaffe für die Albanien-Spiele. Als wir in der WM-Qualifikation gegen das Heimatland von Xhaka, Shaqiri und Co. spielten, trifft der Zauberzwerg sowohl beim 2:0 im Hin- wie auch beim 2:1-Sieg im Rückspiel jeweils zur 1:0-Führung.

Das macht Hoffnung für den EM-Start am 11. Juni gegen die Albaner! Denn mit der Wut im Bauch ist Shaqiri vielleicht am stärksten.

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