Was hat Wettingen-Präsident Ghitti dem Ref gesagt?
Übler Streit um böse Schiri-Beleidigungen

Neun Tore und ein tobender Klub-Präsident, der vier Spielsperren kassiert. Das 2.-Liga-Duell zwischen Wettingen und Oftringen sorgt für Schlagzeilen.
Publiziert: 14.11.2020 um 16:21 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2020 um 17:30 Uhr
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Hat Wettingen-Präsident Pierluigi Ghitti einen Schiri beleidigt?
Foto: CH Media/Sandra Ardizzone

Es läuft die 62. Minute, als die Wogen im Stadion Altenburg überschäumen. Schiedsrichter Imo Karabacak zeigt einem Wettingen-Spieler die Rote Karte, nimmt diese nach Absprache mit seinem Assistenten aber wieder zurück und stellt stattdessen einen anderen Wettinger vom Platz. Für Klubpräsident Pierluigi Ghitti offenbar zuviel. Er soll Karabcak laut «Aargauer Zeitung» als «Missgeburt, Nichtskönner und Idiot» beschimpft haben.

Ghitti selbst will davon nichts wissen: «Ich war während 25 Jahren selbst Schiedsrichter und habe bemerkt, dass Karabacak völlig die Übersicht verloren hat. Ich habe dem Schiri zugerufen, ob er eigentlich alle Spieler vom Platz stellen wolle, bis er den Richtigen gefunden habe. Danach bin ich aufgestanden, habe die Tribüne verlassen und bin in Richtung gegnerisches Tor gelaufen.»

Eines müsse er aber in aller Deutlichkeit festhalten: «Ich habe den Schiedsrichter nicht beschimpft. Karabacak wirft mir vor, ihn mit Kraftausdrücken wie Missgeburt und Idiot beschimpft zu haben. Das ist einfach nicht wahr. Solche Worte gehören nicht zu meinem Wortschatz.» Karabacak sagt gegenüber der Aargauer Zeitung: «Ich habe nichts Falsches gemacht, denn ich kenne die Stimme von Ghitti genau. Sie ist unverkennbar. Im Endeffekt rapportierte ich nur das, was ich gehört und gesehen habe.»

Verband straft Ghitti ab

Der Aargauischen Fussballverbandes (AFV) stellt sich auf die Seite des Schiedsrichters, Ghitti wird mit vier Spielsperren, einer Busse von 410 Franken und dem Abzug von zwölf Strafpunkten im Fairness-Klassement bestraft.

Zuviel für den Präsidenten, der die schweren Vorwürfe nicht auf sich beruhen lassen will – und einen Anwalt eingeschaltet hat. Der Wettingen-Boss droht mit einer Zivilklage, wenn der Schiedsrichter bei seiner Behauptung bleibt. «Ich verlange von den Schiedsrichtern und den Assistenten Fairness und Gerechtigkeit», sagt er. «Solange ich diese nicht bekomme, muss ich mich zur Wehr setzen. Ich habe beschlossen, mich als Sponsor des Aargauischen Schiedsrichter-Verbandes zurückziehen.»

Übrigens: Das Spiel zwischen Wettingen und Oftringen endet 4:5. Oftringen-Stürmer Skopljak Dejan glänzt mit einem Fünferpack. (skr)

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