Die ganze Fussball-Welt hat mitgelitten. Am 1. Mai 2019 erleidet Iker Casillas im Training mit Porto einen Herzinfarkt. Nach einer Notoperation konnte er damals das Spital nach einigen Tagen wieder verlassen. Seither stand der ehemalige Nati-Goalie Spaniens aber nicht mehr bei einem Ernstkampf auf dem Platz.
Und er wird wohl auch nie mehr zwischen den Pfosten hin und her springen. «Man muss realistisch sein. Das Wichtigste ist meine Gesundheit», sagt Casillas. Erstmals spricht der 38-Jährige in Portos Klub-TV über die wohl schwierigste Zeit seines Lebens. «Nach dem Herzinfarkt war ich ungefähr einen Monat lang traurig. Ich hatte Angst zu gehen, zu schlafen und mich körperlich anzustrengen. Es war unmöglich», erzählt die Goalie-Legende, die für Real Madrid 725 Pflichtspiele absolviert hat.
Momente mehr schätzen
Mittlerweile fühle er sich aber besser. Auch dank vielen Medikamenten. «Ich denke, nur Ärzte können sagen, was ich kann oder nicht», sagt «San Iker». Er geniesse das Leben nun mehr. «Einige Dinge haben sich seitdem geändert, hauptsächlich in meinem Kopf. Ich habe begonnen, Momente mehr zu schätzen».
In seiner Karriere hat Casillas alles gewonnen, was man gewinnen kann: Mit Spanien 2010 die WM und 2008 sowie 2012 die EM. Mit Real Madrid dreimal die Champions League und fünfmal den Meistertitel. Dem Fussball wird der Madrilene treu bleiben. Sein grosses Vorhaben: Casillas will spanischer Verbandspräsident werden. Seine Kandidatur gegen Amtsinhaber Luis Rubiales hat er bereits lanciert. (mam)