Vor 20 Jahren reiste Roger Federer als frischgebackener Wimbledon-Sieger ans ATP-Turnier von Gstaad. Die Organisatoren schenkten ihm damals als Belohnung für seinen ersten Grand-Slam-Titel die Kuh Juliette. Bevor King Roger ins Turnier eingriff, versuchte er sich als Melker. Mit mässigem Erfolg. Nur ein paar Tropfen Milch landeten im Eimer. Danach melkte Federer die Gegner und schaffte es 2003 bis in den Final.
Der ehemalige rumänische Tennisspieler Victor Hanescu hat während seiner Karriere exakt ein Turnier gewonnen: 2008 in Gstaad. Im Final bezwang er damals den Russen Igor Andrejew klar in zwei Sätzen. 2016 trat Hanescu zurück. Am nächsten Freitag feiert er seinen 42. Geburtstag.
Das sind die Rekordsieger in Gstaad
1. Roy Emerson (86): 5 Siege, 2 Final-Niederlagen
1960, 1961, 1966, 1967 und 1969: Kein Tennisspieler hat das Turnier in Gstaad so oft gewonnen wie der Australier. Hinzu kommen noch zwei Final-Niederlagen. Nach seiner Karriere wurde er in die Hall of Fame aufgenommen.
2 Sergi Bruguera (52): 3 Siege, 2 Final-Niederlagen
Zwischen 1992 und 1994 schaffte der Spanier in Gstaad den Titel-Hattrick. Bruguera war ein echter Sandspezialist. Logisch, dass er seine beiden einzigen Grand-Slam-Titel an den French Open gewann.
3 Alex Corretja (49): 3 Siege
Für den Spanier gilt fast das gleiche wie für Bruguera. Auch Corretja gewann im Berner Oberland dreimal. Und seine grössten Erfolge, zwei Grand-Slam-Finals, feierte er ebenfalls an den French Open.
4 Jaroslav Drobny (†2001): 2 Siege, 3 Final-Niederlagen
Der Tschechoslowake spielte im Winter Eishockey und im Sommer Tennis. Beides mit Erfolg. So wurde er 1947 Hockey-Weltmeister und als Tennisspieler gewann er drei Grand-Slams (zweimal French Open, einmal Wimbledon).
5 Guillermo Vilas (70): 2 Siege, 1 Final-Niederlage
Dreimal stand der Argentinier im Final, zwei Endspiele davon konnte er für sich entscheiden. Auch zweimal gewonnen haben unter anderem noch Casper Ruud, Thomaz Bellucci, Jiri Novak und Emilio Sanchez.
18 Jahre
So lange stand kein Schweizer mehr in Gstaad im Einzel-Final. 2005 war es, als es Stan Wawrinka bis in den Final schaffte. Dort war er aber gegen den Argentinier Gaston Gaudio chancenlos und verlor glatt in zwei Sätzen 4:6 und 4:6.