Von Beckenbauer bis Schillaci
Diese Traumelf kickt nun im Himmel

Gott meinte es 2024 nicht gut mit dem Fussball und holte zahlreiche Legenden zu sich in den Himmel. Von A(ndreas Brehme) bis Z(agallo Mario) – sie mussten uns in diesem Jahr leider für immer verlassen.
Publiziert: 29.12.2024 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2024 um 15:57 Uhr
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Daniel LeuStv. Sportchef

Mario Zagallo (†92): 5. Januar

Mario Zagallo während der WM 1970 in Mexiko.
Foto: Imago

Kaum einer hat den brasilianischen Fussball so geprägt wie Mario Jorge Lobo Zagallo. Bei gleich vier WM-Triumphen war er ein Teil davon. Als Spieler gewann er mit der Seleção 1958 und 62 den Titel, als Coach führte er die Nationalmannschaft 1970 zur Krone, und als Brasilien 1994 Weltmeister wurde, war er deren Assistenztrainer.

Franz Beckenbauer (†78): 7. Januar

Da ist das Ding: Weltmeister Franz Beckenbauer 1974.
Foto: imago/WEREK

Wie Zagallo wurde auch Kaiser Franz sowohl als Spieler (1974) als auch als Trainer (1990) Weltmeister. Hinzu kommen unter anderem unzählige Titel mit Bayern München und 2000 die Wahl zu Deutschlands Fussballer des Jahrhunderts. Zu seiner Gedenkfeier in der Allianz Arena erschienen 10’000 von Fussball-Fans.

Luigi Riva (†79): 22. Januar

Da staunte selbst Pelé: Luigi Riva an der WM 1970.
Foto: keystone-sda.ch

35 Tore in 42 Länderspielen – das die beeindruckende Quote des italienischen Wunderstürmers. 1968 wurde die Squadra Azzurra auch dank seines Tores im Final gegen Jugoslawien Europameister. Zwei Jahre später wurde «Gigi» auch noch Vize-Weltmeister. Er starb 79-jährig an den Folgen eines Herzinfarkts.

Andreas Brehme (†63): 20. Februar

Schoss Deutschland 1990 zum WM-Titel: Andreas Brehme.
Foto: keystone-sda.ch

Wer den Namen des Deutschen hört, der denkt vor allem an eine Szene: WM-Final 1990. In der 85. Minute erzielte er gegen Argentinien per Elfmeter das goldene Tor zum WM-Titel. Doch Brehme feierte auch als Klubspieler grosse Erfolge. Er wurde Meister mit Bayern, Kaiserslautern und Inter Mailand.

Rolf Blättler (†81): 12. März

Wusste, wo das Tor stand: Rolf Blättler.
Foto: RDB

In den 60ern und 70ern war der Offensivspieler eine prägende Figur im Schweizer Fussball. Mit Basel wurde er zweimal Meister und als GC-Spieler gewann er dreimal die Torjägerkrone. Für die Nati bestritt Blättler 28 Spiele und erzielte dabei beachtliche 12 Tore.

Bernd Hölzenbein (†78): 15. April

Die Eintracht-Frankfurt-Legende: Bernd Hölzenbein.
Foto: imago/WEREK

Ohne ihn wäre möglicherweise Deutschland 1974 nicht Weltmeister geworden. 0:1 stand es im Final gegen Holland, als Hölzenbein im Strafraum zu Fall kam. Bis heute wird darüber gerätselt, ob es eine Schwalbe war oder nicht. Egal, Paul Breitner verwandelte damals den Elfmeter zum 1:1. Die Eintracht-Frankfurt-Legende verstarb 78-jährig nach langer, schwerer Krankheit.

Karl-Heinz Schnellinger (†85): 20. Mai

Wurde in Deutschland und Italien zur Legende: Karl-Heinz Schnellinger (l.).
Foto: imago images/WEREK

1,12 Millionen D-Mark – so viel bezahlte 1963 die AS Roma dem 1. FC Köln. Das war damals unglaublich viel Geld. In Italien wurde Schnellinger zur Legende. Mit der AC Milan wurde er Meister, Pokalsieger, Europacupsieger der Meister und Weltpokalsieger. Mit Deutschland wurde er 1966 Vize-Weltmeister und stand im Final beim Wembley-Goal auf dem Platz.

Toto Schillaci (†59): 18. September

Wurde nur 59 Jahre alt: Toto Schillaci.
Foto: Imago

Es war ein italienischer Sommer – «un'estate Italiana» – ein unvergesslicher. An der WM 1990 ging der Stern von Schillaci auf. Gleich sechs Tore erzielte der kleine Stürmer zu Hause und wurde so Torschützenkönig. Er starb an den Folgen einer Darmkrebserkrankung.

Johan Neeskens (†73): 6. Oktober

Neben Cruyff eine der grössten holländischen Fussball-Legenden: Johan Neeskens.
Foto: imago/Pressefoto Baumann

Er war Teil des grossen Ajax Amsterdam in den 70er-Jahren. Mit den Holländern gewann er gleich dreimal in Serie den Europacup der Meister. Später liess er in der Innerschweiz seine Karriere ausklingen.

Dieter Burdenski (†73): 9. Oktober

Hielt vieles: Goalie Dieter Burdenski.
Foto: imago images/Sven Simon

Eine Traumelf braucht natürlich auch einen Goalie. Als solcher feierte die Werder-Legende grosse Erfolge. Sein grösster? Der Meistertitel 1988. Für die deutsche Nationalmannschaft bestritt er zwölf Spiele und war EM- und WM-Teilnehmer (ohne Einsätze).

Frank Schäffer (†72): 15. November

Der Defensivspieler war Teil der legendären Fohlenelf. Mit Borussia Mönchengladbach gewann er in den 70er-Jahren dreimal die Bundesliga und zweimal den Uefa-Cup. Nebenbei war er auch noch Sänger der Coverband «Eddy and the News».

Der Staff

Der Chef-Trainer

Führte Argentinien 1978 zum WM-Titel: Cesar Luis Menotti.
Foto: imago/Sven Simon

Cesar Luis Menotti (†85) führte seine Argentinier 1978 zum WM-Titel. Er starb am 5. Mai in Buenos Aires.

Die Assistenz-Trainer

Sven-Göran Eriksson (†76) gewann als Trainer in Italien, Schweden und Portugal Titel. Er starb am 26. August an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Christoph Daum (†70) führte 1992 den VfB Stuttgart sensationell zum Meistertitel. Er starb am 24. August an Lungenkrebs.

Artur Jorge (†78) hatte an vielen Orten Erfolg, aber leider nicht als Schweizer Nati-Trainer. Er starb am 22. Februar.

Der Manager

Willi Lemke (†77) war Mister Werder Bremen. Zwischen 1981 und 1999 war er deren Manager. Er starb am 12. August.

Der Präsident

Kay Bernstein (†43) war erst Fan und dann ab 2022 Präsident der Hertha. Er starb am 16. Januar völlig unerwartet.

Die Ersatzbank

Roland Grip (†83), Maximilian Heidenreich (†53), Jan Furtok (†62)

Sollte diese Traumelf tatsächlich mal im Himmel zu einem Spiel antreten, würde es von Dieter Pauly geleitet werden. Der Deutsche wurde vor allem durch ein Bild bekannt: 1981 geigte er auf dem Fussballplatz Goalie-Legende Toni Schumacher so richtig die Meinung. Dieses Bild wurde danach zu Deutschlands Sportfoto des Jahres gekürt.

Legendär: Dieter Pauly mit Toni Schumacher 1981.
Foto: imago images/Wiechmann
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