Breel Embolo (19) ist leicht nervös. «Immer noch 0:0», sagt er und schaut auf sein iPhone. Der Stürmer sitzt im Luzerner Hauptbahnhof und schreibt Autogramme für seinen Sponsor Mobilezone. Während sich sein Klub zu Hause gegen den SC Freiburg abmüht.
Vor 64 Tagen verletzte sich Embolo nach einem Brutalo-Foul in Augsburg schwer. Komplizierter Bruch des Sprunggelenks und auch des Wadenbeins. Syndesmose- und Innenbandriss. 4 bis 6 Monate Pause.
Rückkehr im März?
Ein Ziel, das Embolo unbedingt unterbieten möchte. «Ich bin vorsichtig mit der Prognose, wann ich wieder spielen kann», sagt er. Die Hoffnung, dass er im Februar ins Mannschaftstraining einsteigen und im März wieder spielen kann, lebt aber. «Denn ich bin schmerzfrei und hatte noch keinen einzigen Rückschlag. Aber ich bin mir auch bewusst, dass in der späteren Phase Probleme auftauchen können.»
Embolo kämpft sich in der Basler Rennbahnklinik zurück. «Spieler, die schon länger verletzt waren, haben mir gesagt, dass dein Umfeld in einer solchen Phase extrem wichtig ist. Ich wohne bei meiner Familie. Mein Bruder fährt mich täglich in die Physio.»
Und trotzdem ist sein Herz auf Schalke. Bei seinen Mitspielern, die ihn mit einem speziellen Video überraschten. Sie sangen nach seiner Verletzung den Embolo-Song. «Das ging ans Herz», sagt Embolo. «Sie haben mir SMS geschickt, ich habe sie geöffnet und dann kam dieses Video, ein unglaublicher Moment.» Es zeige, «dass ich alles richtig gemacht habe, dass ich mit meiner Art zu Schalke passe. Ich bekam in jener Zeit jeden Tag SMS. Vom Trainer, vom Sportchef. Und der Aufsichtsrats-Vorsitzende Clemens Tönnies kam mich sogar besuchen. Er redete zwei Stunden mit mir – dieser Umgang auf Schalke berührt mich tief.» Menschlichkeit, die ihn ohne Fussball tröstet. Um 17.34 Uhr hat Embolo übrigens alle Autogramme geschrieben. Sein Handy hat die Nachricht längst vermeldet: Schalke spielt nur 1:1 gegen Freiburg.