Vaduz befürchtet Promille-Basler
Verfälscht der FCB heute den Abstiegskampf?

Im Abstiegskampf bleibt es nach wie vor spannend. Ein verkaterter FC Basel könnte dem FC Aarau die Punkte schenken, die gegen Vaduz noch aufzuholen sind.
Publiziert: 20.05.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:12 Uhr
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Spritzig: Streller öffnet den Meister-Schämpis. Ob die FCB-Spieler auch heute in Aarau spritzig sind?
Foto: Keystone
Von Stefan Kreis, Michael Wegmann und Sandro Inguscio

Tomas Vaclik ist ein humorvoller Mensch. Auf die Frage, ob er mit seiner Leistung zufrieden sei, antwortet der FCB-Goalie mit einer Gegenfrage: «Meinen Sie meine Leistung während der Meister­party?» Durstig sei er gewesen, so der Tscheche. Die Nacht der Nächte werde ihm noch lange in Erinnerung bleiben. «Mein erster Titel im Ausland! Ein fantastisches Gefühl!» Die ersten Champagner-Flaschen wurden noch auf dem Spielfeld geleert.

Der FCB greift heute auf dem Brügglifeld in den Abstiegskampf ein. Mit Restpromille im Blut? «Es wäre gut für uns, wenn die Basler noch etwas betrunken wären. Ich hoffe, sie haben so richtig gut gefeiert», sagt Aaraus Mittelfeldspieler Dusan Djuric. Der Schwede hofft auf wacklige Beine und rot-blaue Schützenhilfe. Sechs Punkte beträgt Aaraus Rückstand auf Vaduz, ein Sieg gegen den Meister könnte aus dem Abstiegskampf doch noch einen Krimi machen.

Unter den Fans des FC Vaduz geht die Angst um. Sie befürchten, dass die Basler das heutige Spiel gegen Schlusslicht Aarau auf die leichte Schulter nehmen. Oder gar mit einem Kater im Brügglifeld auflaufen!

Hat auch Vaduz-Trainer Giorgio Contini, der mit seiner Truppe erst morgen beim FCZ ran muss, Angst vor einer Wettbewerbs-Verfälschung? Contini: «Nein. Ich gehe davon aus, dass der FCB Vollgas gibt. Das ist ein professioneller Verein mit einem professionellen Trainer. Und auch die Spieler wollen doch ihre Punkteprämien einfahren.»

Also schicken die Liechtensteiner keine Packung Aspirin nach Basel? «Nein, das brauchen die Basler nicht», sagt Vaduz-Star Markus Neumayr. Der Deutsche weiter: «Die Basler müssen doch in Form bleiben und die Spannung hochhalten. Die spielen noch den Cupfinal.»

Doch FCB-Coach Paulo Sousa kündigt personelle Veränderungen an. «Wir möchten Spielern eine Chance geben, die sich in dieser Saison noch nicht so oft präsentieren konnten.» Solche Aussagen dürfte man in Vaduz nicht gerne hören! Kommt dazu, dass nach einem solchen Triumph die Spannung automatisch nachlässt. Ex-Nati-Star Ludovic Magnin: «Basel wird müde vom Feiern sein. Ist man schon Meister, ist man im Kopf einfach nicht mehr so bereit. Als wir mit Bremen 2004 bereits Meister waren, haben wir das letzte Heimspiel 2:6 verloren.»

Aktuelles Beispiel ist Bayern München: 1:2-Pleite am Samstag bei Abstiegskandidat Freiburg. Hannovers Sportchef Dirk Dufner danach hämisch: «Mög­licherweise stellen bald vier, fünf Vereine den Antrag, gegen Bayern nur in den letzten Spielen antreten zu wollen ...»

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