Die Profispieler-Gewerkschaft SAFP (Swiss Association of Football Players) hat das vergangene Wochenende genutzt, um ganz viel Telefonate zu führen. Deren Mitarbeiter führten eine Umfrage unter 140 Spielern der Super und der Challenge League zu aktuellen Themen durch, natürlich vornehmlich im Zusammenhang mit den durch die Pandemie verursachten Problemen.
Weil die befragten Spieler allesamt Mitglieder der Gewerkschaft sind, ist das Ergebnis der Umfrage die offizielle Position der SAFP. Einige Ergebnisse verblüffen doch einigermassen. Hier die wichtigsten:
94 % gaben an, dass die Gesundheit der Spieler an erster Stelle kommen soll.
- 57 % haben gesagt, dass das Überleben der Klubs Vorrang hat.
(Wichtig: Diese beiden Fragen konnten unabhängig voneinander beantwortet werden!)
- 64 % der Spieler sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt für einen Abbruch der Saison.
Eine ein- oder zweimonatige Quarantäne des gesamten Teams an einem bestimmten Ort, getrennt von der Familie, wird massiv abgelehnt.
67 % sind der Meinung, dass nicht mehr als zwei Spiele pro Woche ausgetragen werden können. Konkret: Dass nicht im Playoff-Rhythmus des Eishockeys mit drei Spielen pro Woche gespielt werden kann.
- Und 67 % finden, dass im Juni/Juli/August wegen der Hitze die Spiele erst ab 20 Uhr angepfiffen werden sollen.
Die Spieler decken auch auf, dass seitens des Klubs eine ungenügende Transparenz in dieser Krise besteht, wie folgende Beispiele zeigen.
- 78 % geben an, dass sie nicht transparent mit Vorlage der Bilanz darüber informiert wurden, wie die finanzielle Lage des Klubs tatsächlich ist.
Zu reden gibt natürlich auch die Vertragsverlängerung über den 30. Juni hinaus, die nötig werden würde, wenn einer Geisterspiel-Saison zugestimmt wird, die bis Anfang August dauern würde:
- 80 % der Spieler wollen, dass die SAFP von den Klubs Verlängerungen zu gleichen finanziellen Bedingungen verlangen soll.
- 88 % der Klubs haben noch keine Gespräche mit den Spielern über diese Verlängerungen geführt.
Und dann ist da noch der Modus. Da ist für die Spieler klar: Eine Aufstockung der Super League soll wieder aufs Tapet kommen:
- 93 % sind für eine Aufstockung der Super League. 57 % auf 12 Teams, nur 26 % auf 14 Mannschaften. 86 % sagen, die Aufstockung soll sofort geschehen, also auf die Saison 2020/21 hin.
Werden die Spieler gehört?
Mal schauen, ob die Meinung der Spieler Einfluss hat auf diejenige ihrer Bosse. Die treffen sich am Freitag virtuell zu einer Telefonkonferenz. Nächste Woche dann kommts wohl zu einer ausserordentlichen Generalversammlung mit physischer Präsenz. Dann wird darüber befunden, wie es weitergeht. Ob abgebrochen oder ob es Geisterspiele geben wird.
Das Coronavirus legt den Sport immer mehr lahm: Wichtige Events und Matches werden abgesagt, verschoben oder finden als Geisterspiele statt. Im Absagen-Ticker bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen in der Sportwelt auf dem Laufenden: Welche Ligen sind betroffen? Welche Spiele und Rennen finden (nicht) statt?
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