Letzte Nacht hatte ich einen Albtraum. Das ist ein Traum, der von negativen Emotionen wie Angst und Panik beim Träumenden begleitet wird. Diese nicht organischen Schlafstörungen können banale, aber auch bedrohliche Situationen enthalten.
Ich habe geträumt, dass sich der deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann mit seinem Team nach dem Rücktritt von drei Leaderfiguren, die sich derzeit in der Blüte ihrer Schaffenskraft befinden, sportlich im freien Fall befindet. Und statistisch so mies unterwegs ist wie seit Silberlocke Jupp Derwall in den Achtzigerjahren keiner mehr.
Ich habe geträumt, dass der Nationaltrainer Nagelsmann dem Zweitligisten FC Chaoshausen ein Darlehen in Millionenhöhe gewährt hat. Dass er dort auch gleich noch die Fäden zieht, zwei Mehrheitsaktionäre seiner Gnaden installiert hat und Transfers absegnet, die ein windiger Spielervermittler, der eine Loge im Stadion besitzt, abwickelt.
Ich habe geträumt, dass Nagelsmann seine Medienkonferenzen in seiner Nagelsmann-Fussballarena durchführt und der willfährige DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Sportchef Rudi Völler bei solcher Schleichwerbung brav Spalier sitzen und in die Kameras lächeln.
Ich habe geträumt, dass Nagelsmann seinen Bruder André, derzeit Spielleiter im Fussballkreis Rhön in Unterfranken, beim FC Chaoshausen als Trainer installiert hat. Und so den Abstieg seines Teams verhindern möchte.
Ich habe geträumt, dass Nagelsmann mit seinem Tross vor den Spielen gerne im Luxushotel Adlon Kempinski in Berlin residiert. Und er bei den Spielen gerne gesponserte Luxusuhren trägt, für deren Wert andere ein Jahr lang arbeiten müssen. Diese Uhren, habe ich geträumt, gibt er dann einem Hells Angel, seinem Mann fürs Grobe, zwecks Weiterverkauf in Kommission.
Dieser Stiernacken-Rocker, so mein Traum, sitzt immer noch im Gefängnis.
Nach dem bösen Erwachen habe ich mich geschüttelt und sofort realisiert, dass so ein irrwitziger Traum in einem zivilisierten Land wie Deutschland zum Glück nie Tatsache werden kann. Gleichzeitig aber kam auch der Gedanke auf, dass – sollte es bei Nagelsmann wie im Traum sportlich so schlecht weitergehen – er wohl die WM-Endrunde verpasst.
Das wiederum könnte insofern eine Entlastung sein, als nicht auszuschliessen ist, dass Donald Trump im Sommer 2026 auf einreisende Fussballer einen ordentlichen Waden- und Oberschenkelzoll erheben könnte. Es reisen ja mehr Fussballer in die USA ein, als es kickende Ausreisende gibt. Die Berechnung des Zolls wäre simpel: 48 Mannschaften reisen ein, im Schnitt 25 Spieler. Gibt 1200 Spieler. Geteilt durch zehn Zehen gäbe es einen Zolltarif von 120 Prozent. Davon dürfte er keinen Zollbreit abweichen.
In der Kolumne vom vergangenen Sonntag über den verstorbenen Sportliebhaber Peter Bichsel habe ich geschrieben, dass Bichsel gerne mit Stumpen und bei Kaffee Lutz Gast bei Schwingfesten war. Der treue Leser M. H. aus B. hat mich freundlich, aber dezidiert darauf aufmerksam gemacht, dass man nicht Kaffee Lutz, sondern Kafi Luz schreibt. «Ich will kein ‹Tüpflischiisser› sein. Aber Ehre, wem Ehre gebührt. Das Kafi Luz ist ein langjähriges Luzerner Kulturgut.»
Entschuldigung, Herr M. H. aus B.
In der Kolumne vom vergangenen Sonntag über den verstorbenen Sportliebhaber Peter Bichsel habe ich geschrieben, dass Bichsel gerne mit Stumpen und bei Kaffee Lutz Gast bei Schwingfesten war. Der treue Leser M. H. aus B. hat mich freundlich, aber dezidiert darauf aufmerksam gemacht, dass man nicht Kaffee Lutz, sondern Kafi Luz schreibt. «Ich will kein ‹Tüpflischiisser› sein. Aber Ehre, wem Ehre gebührt. Das Kafi Luz ist ein langjähriges Luzerner Kulturgut.»
Entschuldigung, Herr M. H. aus B.